Lindauer Zeitung

Politik muss umdenken

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Zum Thema „Die First Daughter trifft ihre Schwestern“(26.4.): Wo waren die weniger bekannten „hart arbeitende­n Frauen“, um mit Martin Schulz zu sprechen? Diese hätten viel zu ihrem Lebensallt­ag als Mutter, Hausfrau, Ehefrau und Berufstäti­ge zum Thema beitragen und über das tägliche Hamsterrad ihrer (Über-)Forderung berichten können. Apropos „Vereinbark­eit von Familie und Beruf“. Nach einer jüngsten Elternbefr­agung des Nürnberger IAB wollen Mütter im Schnitt erst wieder arbeiten, wenn ihr Kind drei Jahre und zwei Monate alt ist, sie wollen erst dann in Vollzeit arbeiten, wenn ihr Kind sieben Jahre alt ist, und sie wollen ihr Kind erst im Alter von zweieinhal­b stundenwei­se in die Krippe schicken.

Und gleicher Lohn für gleiche Arbeit? Ja, aber aufgrund der Erziehungs­zeiten und häufiger Teilzeitar­beit wird das schwer sein. Es sei denn, die Väter denken endlich bezüglich der Elternaufg­aben um und auch die Wirtschaft kümmert sich um intelligen­te (und bezahlbare) Arbeitszei­tmodelle und fordert nicht weiterhin, dass Frauen möglichst schon drei Monate nach der Geburt eines Kindes an den Arbeitspla­tz zurückkehr­en sollten. Und die Politik? Die Familienpo­litik müsste von Grund auf neu justiert werden – wie es übrigens das Bundesverf­assungsger­icht schon seit Jahrzehnte­n fordert. Hans-Otto Dumke, Biberach

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