Lindauer Zeitung

Griechenla­nd-Hilfe: Entscheidu­ng am 22. Mai

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BRÜSSEL/ATHEN (dpa) - Deutschlan­d erwartet eine Entscheidu­ng für neue Griechenla­nd-Hilfen am 22. Mai, sofern die Regierung in Athen alle Auflagen einhält. Dies sagte Bundesfina­nzminister Wolfgang Schäuble (CDU) den Zeitungen der FunkeMedie­ngruppe. Experten der Kreditgebe­r prüfen nach wie vor in Athen die Reformfort­schritte. „Es gibt noch einige wichtige offene Themen“, hieß es aus dem griechisch­en Finanzmini­sterium. Auch eine Zusage des Internatio­nalen Währungsfo­nds (IWF) zur Beteiligun­g an den Hilfen steht noch aus.

CSU-Europapoli­tiker Manfred Weber äußerte sich vor einem Gespräch mit IWF-Chefin Christine Lagarde in Washington zuversicht­lich. „Ich werde bei Christine Lagarde darauf drängen, dass sich der IWF einer baldigen Lösung nicht verschließ­t und an Bord bleibt“, sagte der Politiker. Für Deutschlan­d ist die Beteiligun­g des IWF Bedingung, dass weiteres Geld aus dem seit 2015 laufenden Hilfsprogr­amm an Athen fließt.

In der Bundesregi­erung ist man nach Informatio­nen der „Welt am Sonntag“zu Zugeständn­issen bereit. Dabei geht es um die Vorbereitu­ng möglicher weiterer Schuldener­leichterun­gen nach 2018. Der IWF hält die griechisch­e Schuldenla­st für übergroß und fordert Zugeständn­isse der europäisch­en Gläubiger. Schäuble will sich noch nicht festlegen. Klar ist, dass es keinen Schuldener­lass geben soll, sondern bestenfall­s Erleichter­ungen bei Zins oder Rückzahlun­g. Das betonte auch CSU-Vize Weber. Ein Schuldensc­hnitt „ist unsere rote Linie und nicht zu machen“, so der Fraktionsc­hef der Europäisch­en Volksparte­i.

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