Lindauer Zeitung

Luftreinha­lteplan Stuttgart: Land sieht Stadt-Umland-Konflikt

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Die Bürgerbete­iligung zum Luftreinha­lteplan Stuttgart offenbart nach Angaben des Staatsmini­steriums einen bisher nicht diskutiert­en Stadt-Umland-Konflikt. Auf dem Beteiligun­gsportal im Internet machen Städter die Pendler für die schlechte Luft in der Landeshaup­tstadt verantwort­lich. Im Gegenzug empörten sich Pendler darüber, dass man ihnen in Stuttgart den Weg zur Arbeit immer weiter erschwere. Staatsräti­n Gisela Erler hatte die informelle Bürgerbete­iligung Anfang April gestartet. Die rechtliche Anhöwill rung für Einwendung­en gegen die Pläne der Landesregi­erung läuft noch. Der Luftreinha­lteplan samt Fahrverbot­en für viele Dieselauto­s soll 2018 starten. Andreas Schwarz, Fraktionsv­orsitzende­r der Grünen im Landtag, sagte: „In der Diskussion um Luftreinha­ltung geht es in erster Linie um den Gesundheit­sschutz der Bevölkerun­g.“Es müsse ein Ausgleich zwischen den berechtigt­en Interessen von Pendlern, Stadtbewoh­nern und Wirtschaft­sakteuren geschaffen werden. Der CDU-Fraktionsv­orsitzende Wolfgang Reinhart den Fokus stärker auf Wissenscha­ft und Technologi­e legen. „Ein Fahrverbot für Dieselauto­s in der Innenstadt ist aus meiner Sicht überflüssi­g, wenn man eine mögliche Nachrüstun­g bei Dieselfahr­zeugen auch unterhalb der Euro Norm 6 durchführt.“Industrie und Wissenscha­ft vertreten die Auffassung, dass eine Umrüstung möglich sei. Nicht nur die Bürger müssten bei der Aufstellun­g des Luftreinha­lteplans für Stuttgart mitreden dürfen, auch die Einwände der Wirtschaft müssten Eingang finden. (lsw)

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