85-Jährige stirbt bei Hausbrand in Amtzell
Feuer in Pfärricher Höfen – Wehr kann Frau nur noch tot bergen – Polizei schätzt Schaden auf rund 50 000 Euro
AMTZELL - Eine 85-jährige Frau ist am Samstagnachmittag bei einem Hausbrand im Amtzeller Weiler Pfärricher Höfe ums Leben gekommen. Die um kurz nach 14 Uhr eintreffende Feuerwehr konnte die Frau nur noch tot aus dem Gebäude bergen. Zur Ursache des vermutlich in der Küche im Erdgeschoss des Hauses ausgebrochenen Feuers gab es bis zum Montag noch keine Informationen. Die Höhe des Sachschadens bezifferte die Polizei am Samstag auf rund 50 000 Euro.
Um kurz vor 14 Uhr hatte die Einsatzkräfte der Alarm erreicht, dass in den Pfärricher Höfen ein Zimmerbrand ausgebrochen war. Darin befindlich: eine allein lebende Person. Alarmiert worden waren sie von Nachbarn auf dem früheren bäuerlichen Anwesen. Sie versuchten sofort, die körperlich eingeschränkte Seniorin zu retten, mussten ihren Einsatz aber wegen der starken Rauchentwicklung abbrechen, berichtete die Polizei.
Wenige Minuten später trafen die Amtzeller Feuerwehrleute ein. Da war die Frau bereits verstorben, erklärte Kommandant Martin Weber eine gute Stunde nach Ausbruch des Feuers vor Ort. Der erste Trupp Feuerwehrler habe dann die Leiche geborgen, ehe weitere Kräfte unter Atemschutz in das alte Gebäude eindrangen, um des Feuers Herr zu werden. Laut Weber war der akute Brand nach rund 20 Minuten gelöscht. Unterstützt wurde die Amtzeller Wehr dabei von ihren Kameraden aus Wangen. Insgesamt waren rund 50 Feuerwehrleute vor Ort, sagte Kreisbrandmeister Oliver Surbeck.
Lange Nachlöscharbeiten
Als die Kräfte die Fenster des Hauses öffneten, drang demnach dichter, schwarzer Rauch heraus. Und auch nachdem die wichtigsten Löscharbeiten erledigt waren, mussten die Feuerwehrleute weitere Glutnester bearbeiten. Die Nachlöscharbeiten dauerten laut Surbeck den ganzen Samstag über an. Dabei habe man auch die Decken des Gebäudes öffnen müssen. Dies habe auch damit zu tun, dass es sich bei dem Gebäude in den Pfärricher Höfen um einen Altbau mit viel hölzernem Innenleben handelt. Derweil wurden die ersten Einsatzkräfte, die vor Ort waren, und die 85-jährige Frau nur noch tot bergen konnten, psychologisch betreut. „Solche Bilder vergisst du nicht, sie gehen dir nicht mehr aus dem Kopf“, beschrieb der Kreisbrandmeister die mentalen Auswirkungen des Einsatzes auf diese Feuerwehrleute. Für die Betreuung im Raum Wangen zuständig ist bei der Feuerwehr Stephan Wiltsche. Wiltsche ist nicht nur selbst Feuerwehrmann, sondern auch bekannter Seelsorger in der Region. „Ein Glücksfall“sei diese Kombination, so Surbeck.
Neben KAP-Rettungsdienst war auch die Einsatzgruppe Bereitschaft des Deutschen Roten Kreuzes vor Ort. Sie sicherte die Atemschutzträger der Feuerwehr sanitätsdienstlich ab, berichtete Martin Held vom DRK. Das Kriseninterventionsteam des DRK Wangen übernahm die psychische Betreuung der Angehörigen.
Vor Ort waren zudem Kräfte der Polizei, darunter – wie in solchen Fällen üblich – die Kripo. Sie ermittelt wegen der Brandursache. Auch Amtzells Bürgermeister Clemens Moll machte sich ein Bild von der Lage.