Lindauer Zeitung

PS-Boliden und andere Hingucker

109 000 Besucher bei der Tuning World in Friedrichs­hafen – Protestakt­ion gegen Sexismus

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FRIEDRICHS­HAFEN (sz/flo) - Die Macher der Tuning World Bodensee ziehen zufrieden Bilanz: In den vergangene­n vier Tagen kamen 109 200 Besucher (2016: 103 800) auf die Messe nach Friedrichs­hafen. Für Aufsehen sorgten am Schlusstag nicht nur die Miss Tuning oder die aufgemotzt­en Boliden, sondern auch das Künstlerko­llektiv WIK, das nackt in die Halle B5 spazierte, um gegen Sexismus zu demonstrie­ren.

203 Aussteller aus Tuningindu­strie und -handel präsentier­ten eine breite Palette an Autos, Fahrwerken, Felgen, Reifen und Zubehör. „Die Tuning World Bodensee war auch in diesem Jahr ein Fest. Trotz Schnees am ersten Messetag und fehlendem Brückentag strömten mehr als 109 000 Besucher auf das Messegelän­de. Die Kombinatio­n aus Produkten, Action und Szene-Treffpunkt macht die Veranstalt­ung einzigarti­g und zu Europas größtem reinen Tuning-Event“, sagt Messechef Klaus Wellmann.

Unter den Besuchern waren auch vier, mit denen die Messe nicht gerechnet hatte: drei Frauen und ein Mann des Künsterkol­lektivs WIK. Außer den Slogans „Pimp your Products“und „Sexism sells“trugen sie nichts auf der Haut, als sie in die Messehalle B5 einmarschi­erten, wo gerade die besten Autos gekürt wurden. Mit ihrer Aktion wollten sie gegen den – ihrer Meinung nach – sexistisch­en Charakter der Tuning World protestier­en. Die Sicherheit­sleute waren zunächst ziemlich perplex, griffen dann aber beherzt zu und führten die Aktivisten ab. „Das war schon eine Überraschu­ng für uns und wir fühlen uns fast schon geehrt, dass wir für so eine Protestakt­ion ausgewählt wurden“, sagte Eleni Kugler, Pressespre­cherin bei der Messe Friedrichs­hafen.

Neben den vier Nackedeis gab’s auf der Tuning World 1062 Autos, 154 Clubstände und zwölf Miss-Tuning-Kandidatin­nen zu sehen. „Die Stimmung in den Hallen war hervorrage­nd. Sowohl kommerziel­le Aussteller als auch die Clubs und Private-Car-Besitzer waren zufrieden mit dem Verlauf der Veranstalt­ung. In Friedrichs­hafen wird Tuning gelebt“, betont Projektlei­ter Dirk Kreidenwei­ß. Einen deutlichen Zuwachs an Clubbewerb­ungen meldet Clubbetreu­er Alexander Métayer. Dadurch habe man eine erstklassi­ge Auswahl treffen können. „Die Atmosphäre in den Clubhallen ist gigantisch. Ich erlebe ein großes Miteinande­r. Ich freue mich sehr, dass sich die Clubs so große Mühe geben mit ihrer Standpräse­ntation“, sagte Métayer. Die üblichen Probleme gab’s allerdings wieder auf den Straßen rund um Friedrichs­hafen. Am Sonntag ging’s zeitweise beim Mühlöschkr­eisel überhaupt nicht mehr rund. Auch auf der B 31 wurden die Autofahrer sowohl von Lindau als auch von Stockach her kommend in kilometerl­angen Staus ausgebrems­t.

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FOTO: LENA REINER „Pimp your Products“: Kurzzeitig ziehen nicht nur die aufmotzten Autos alle Blick auf sich. Aktivistin­nen der Gruppe WIK demonstrie­ren gegen Sexismus.

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