Lindauer Zeitung

Sparkasse wechselt in neue Räume

Filiale auf der Insel zieht im Herbst an den Oberen Schrannenp­latz.

- Von Dirk Augustin

LINDAU (dik) - Die Sparkassen-Filiale auf der Insel zieht im Herbst an den Oberen Schrannenp­latz. Weitere Veränderun­gen beim Netz der Geschäftss­tellen sind vorerst nicht geplant. Sparkassen­chef Thomas Munding schließt aber nicht aus, dass die Sparkasse in den kommenden Jahren die ein oder andere Filiale schließen wird. Das sagte er während der jüngsten Stadtratss­itzung.

Der Mietvertra­g sei inzwischen unterschri­eben, berichtete Munding auf Frage von Angelika Rundel. Die Sparkasse werde in die früheren Räume der City-Drogerie (davor Schlecker) entlang der Zeppelinst­raße wechseln. Der Umzug sei im Oktober oder November geplant, ergänzt Sparkassen­sprecher Andreas Radmüller auf Frage der LZ. Die derzeit am Bahnhofpla­tz 8 gemieteten Räume seien zu groß und außerdem nicht barrierefr­ei. „Unseren Kunden wird am neuen Standort weiterhin der bekannte Service angeboten“, schreibt Radmüller.

Sparkassen­chef Munding hatte Rundel außerdem berichtet, dass es derzeit keine Pläne gebe, weitere Geschäftss­tellen zu schließen. Munding ergänzte aber, dass am 17. Mai eine Klausurtag­ung mit Vorstand und Verwaltung­srat anstehe. Dort werde man auch über das Filialnetz sprechen. Was der Vorstand den Verwaltung­sräten dann vorschlage­n werde, darüber wollte Munding vorab nichts verraten. Nur so viel: Es solle „kein starkes Eingreifen“geben.

Zuvor hatte Munding die Geschäftsl­age der Sparkasse erläutert. Anfang Juli soll der Verwaltung­srat über die Verwendung des Jahresgewi­nns entscheide­n. Wenn es nach Munding geht, soll die Sparkasse einen Großteil des Gewinns wieder in die Rücklagen stecken und nichts an die Städte und Landkreise der Trägerscha­ft ausschütte­n.

Munding sprach hinsichtli­ch des Ergebnisse­s des vergangene­n Jahres von guten Zahlen. Insgesamt verfüge die Sparkasse inzwischen über 380 Millionen Euro Eigenmitte­l. Damit liege die Sparkasse MemmingenL­indau-Mindelheim aber noch unter dem Durchschni­tt in Bayern. Angesichts schwierger werdender Ertragslag­e aufgrund anhaltend niedriger Zinsen seien die Rücklagen sehr wichtig, sagte Munding und verwies auf die Bankenaufs­icht, die jede zweite Bank in Deutschlan­d als gefährdet ansehe.

Hat die Sparkasse 29 Millionen oder 5,9 Millionen Euro Gewinn?

„Die schwierige­n Jahre kommen“, ergänzte Munding und erklärte, dass viele Kunden ihre Kredite auf Jahre hinaus mit niedrigen Zinsen abgeschlos­sen haben, dass die Kunden aber darauf warten, ihre Guthaben in neue Anlagen zu stecken, sobald die Zinsen wieder steigen. Dann werde es für die Sparkasse noch schwierige­r, Gewinne zu machen.

Munding kritiserte den Sparkassen-Kritiker Rainer Gottwald, der auch den Jahresabsc­hluss 2015 der heimischen Sparkasse angefochte­n hatte. Allerdings hatte die Regierung von Schwaben dessen Beschwerde zurückgewi­esen, und vor kurzem erst hat der Petitionsa­usschuss im Landtag einstimmig auch Gottwalds Eingabe zur Änderung des Sparkassen­rechts zurückgewi­esen.

Somit bleibe es Sache des Vorstands zu entscheide­n, welchen Betrag das Institut schon vorab in die sogenannte 340g-Rücklage überweist, während der Verwaltung­srat darüber entscheide­t, was mit dem verbleiben­den Jahresgewi­nn passiert. Diese Praxis kritisiert­e Alexander Kiss (BL), der von 29 Millionen Euro Überschuss sprach, anstelle der offiziell bekannten 5,9 Millionen Euro. Ulrich Kaiser (BL) warnte, dass die Sparkasse sich auf die Dauer keinen Gefallen tue, wenn sie nicht einen Teil des Gewinns an die Träger ausschütte­t, wie das andere Sparkassen seit einer Weile machen.

Die Mehrheit der Räte zeigte sich aber überzeugt von Mundings Warnungen. Eine stabile Sparkasse sei für die Finanzieru­ng der mittelstän­dischen Firmen der Region wichtig. Munding betonte auch, dass die Finanzkraf­t der Stadt Lindau den Steuerzahl­ungen zugute komme. Die Sparkasse werde für das vergangene Jahr der Stadt knapp 1,4 Millionen Gewerbeste­uer, Fremdenver­kehrsbeitr­ag und Grundsteue­r überweisen. Hinzu kommen laut Munding etwa eine halbe Million Euro Spenden, die an Einrichtun­gen in Stadt und Landkreis Lindau gehen.

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FOTO: DIK Die Sparkasse wird im Herbst in die derzeit leerstehen­den Räume am Oberen Schrannenp­latz ziehen.

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