Anwohnerparken für alle Insulaner
Bewohner außerhalb der Altstadt hoffen wieder auf Sonderparkrechte
Bewohner außerhalb der Altstadt hoffen wieder auf Sonderparkrechte.
LINDAU-INSEL (dik) - Einige Insulaner sind unzufrieden, weil sie ihre Autos seit einem Jahr nicht mehr im Inselkern abstellen dürfen. Gabriele Donner und andere, die außerhalb der Altstadt wohnen, bilden deshalb eine Bürgerinitiative. Sie hoffen, dass sich der Hauptausschuss am 23. Mai mit ihrem Anliegen befasst.
Donner und ihre Mitstreiter fühlen sich als „Anwohner zweiter Klasse“. Wie berichtet, hat der Hauptausschuss im Februar 2016 beschlossen, dass es Sonderparkrechte für die Parkplätze in der Altstadt nur noch für solche Inselbewohner geben soll, die innerhalb der Altstadt wohnen. Wer also auf der falschen Seite der Zeppelinstraße, Zwanziger Straße oder des Inselgrabens lebt, der muss nun sehen, wo er sein Auto abstellt.
Letztlich bleibe nur der Seeparkplatz, sagt Donner. Doch der sei aus verschiedenen Gründen nicht geeignet. Sie führt vor allem an, dass der Steg nicht barrierefrei ist, was den Weg für ältere Menschen oder Familien mit Kinderwagen sehr beschwerlich mache. Außerdem sei er nicht beleuchtet, so dass nicht nur Frauen im Dunkeln dort Angst hätten. Und dies, obwohl im Winter „genügend Parkplätze leer stehen im Inselkern“.
Von der Hinteren Insel aus ist der Weg lang
Seit Saisonbeginn ergebe sich wieder das Problem der Staus an Spätnachmittagen. Das sei über Ostern mehrfach ein Problem gewesen und auch am vergangenen Wochenende. Ein Stellplatz in der Altstadt wäre da viel besser, da man dann durch die Heidenmauer viel schneller auf der Seebrücke wäre als von der Hinteren Insel aus.
Donner und ihre Mitstreiter haben deshalb alle Stadträte angeschrieben und bereits mit verschiedenen Fraktionen gesprochen. Nun sollten sich weitere Betroffene zusammenfinden, um das Anliegen in möglichst großer Zahl zu unterstützen. Andererseits bezweifelt Donner, dass die Zahl der Betroffenen tatsächlich so groß ist, wie von der Stadtverwaltung vor anderthalb Jahren angegeben. Denn sie hat in den betroffenen Gebäuden zwischen Altstadt und Bahnschienen nur 66 Betroffene gezählt, nicht dreimal so viele, wie von der Verwaltung damals geschätzt. Denn laut Donner brauchen Bewohner der Hinteren Insel tatsächlich kein Sonderparkrecht, da für die der Seeparkplatz die deutlich bessere Lösung sei.
Donner verweist zudem darauf, dass das Ordnungsamt zugesichert habe, es werde in diesem Frühjahr komplett neue Regeln für das Parken auf der Insel geben. Da die Anwohner nicht auf das Parkraumkonzept warten wollen, das sicher erst in einigen Jahren umgesetzt werde, hoffen sie auf eine Neuregelung mit Eröffnung des Inselhallen-Parkhauses, die für Juli geplant ist. Donner rechnet vor, dass danach auf der Insel etwa 1900 Stellplätze zur Verfügung stehen, das seien „so viele Parkplätze wie noch nie“– zumindest bis in zwei Jahren die Bauarbeiten für die Gartenschau auf dem Seeparkplatz beginnen. „Dann gibt es keine Not mehr.“
Verschiedene Stadträte hätten deshalb bereits signalisiert, dass sie sich ein Zurück zur alten Lösung vorstellen können. Donner hofft auf eine fraktionsübergreifende Initiative im Sinne der betroffenen Anwohner. Dann könnte der Hauptausschuss am 23. Mai den Insulanern außerhalb der Altstadt wieder einen Zugang zum Sonderparkrecht ermöglichen, das diese vor den Sommerferien erhalten könnten. Dann wären sie ab Sommer wieder Inselbewohner erster Klasse.