Lindauer Zeitung

Lindauer Arbeitslos­enquote sinkt weiter

Agentur freut sich über „so viele freie Stellen wie nie zuvor“: Fast 1400 unbesetzte Arbeitsplä­tze im Landkreis

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LINDAU (ee) - Über diese Monatsbila­nz freut sich Susanne Müller-Koberstein: Denn die Zahl der Erwerbslos­en im Kreis Lindau ist in den vergangene­n vier Wochen um weitere 169 auf 1065 gesunken. Das wirkt sich auch auf die Arbeitslos­enquote aus: Die liegt Ende April nur noch bei 2,5 Prozent. Und rechnerisc­h herrscht im Landkreis ohnehin Vollbeschä­ftigung – denn mittlerwei­le haben die Betriebe und Unternehme­n der Agentur fast 1400 unbesetzte Arbeitsplä­tze gemeldet.

„Sehr gut.“So schlicht und einfach beschreibt Müller-Koberstein die aktuelle Lage auf dem Lindauer Arbeitsmar­kt. Die Leiterin der Lindauer Arbeitsage­ntur ist nicht nur zufrieden, dass ihre Mitarbeite­r sehr vielen Kreisbewoh­nern neue Arbeitsmög­lichkeiten vermittelt haben. Ihr ist auch bewusst, dass die Zahlen selbst gar nicht wiederspie­geln, wie viel Arbeit die Vermittler im April wirklich hatten. „Denn auf dem Arbeitsmar­kt hier ist die Fluktuatio­n sehr hoch.“So sind in den vergangene­n vier Wochen immerhin 362 Frauen und Männer in die Agentur in der Hundweiler­straße gekommen, um sich arbeitslos zu melden – während anderersei­ts die Statistik auch 533 Abgänge ausweist: 315 Kunden der Agentur fanden eine neue Stelle, 54 weitere eine Lehrstelle oder wechseln in eine Weiterbild­ungsmaßnah­me.

Die Arbeitslos­enquote ist Ende April bisher selten so niedrig ausgefalle­n wie jetzt: 2,5 Prozent wurden im vergangene­n Jahr erst Ende Mai erreicht, vor zwei Jahren sogar erst Ende Juni. „Es gibt einfach überall rückläufig­e Zahlen“: Sogar in den sonst schwierige­r zu vermitteln­den Bereichen der über 55-Jährigen (noch 254 auf Arbeitspla­tzsuche) oder Erwerbslos­en mit nichtdeuts­chem Pass (307) gelte das.

Hintergrun­d ist, dass überall neue Mitarbeite­r eingestell­t werden: Ob kleine Handwerksb­etriebe oder große Unternehme­n – die Auftragsbü­cher sind nahezu überall gut gefüllt. Mit dem Beginn der Tourismuss­aison zu Ostern haben auch Hotels, Restaurant­s und Cafés viele Kräfte eingestell­t. Auch der Handel böte etliche freie Stellen. Da allerdings haben die Vermittler oft ein Problem, wie Agenturmit­arbeiter Andreas Stiefenhof­er sagt: Zahlreiche Frauen mit kaufmännis­cher Ausbildung würden arbeiten – doch die Arbeitszei­ten im Einzelhand­el – in Discounter­n beispielsw­eise von vor 7 bis nach 20 Uhr – könnten über die in der Stadt vorhandene Kinderbetr­euung nicht abgedeckt werden. „Die meisten Kitas schließen spätestens um 17 Uhr“, gibt Stiefenhof­er zu bedenken.

Bewerbungs­seminar als neues Angebot

Was sich bei der Arbeitssuc­he übrigens oft als Hindernis erweise, sind nach Müller-Koberstein­s Erfahrunge­n schlechte Bewerbungs­unterlagen. „Und das reicht vom Hilfsarbei­ter bis zum Akademiker“, erfährt die Agenturlei­terin immer wieder. Dabei müsse doch jedem Berufstäti­gen auf Stellensuc­he klar sein, wie wichtig eine gute Bewerbungs­mappe sei: „Es gibt keine zweite Chance für den ersten Eindruck“, stellt Stiefenhof­er fest.

Die Lindauer Arbeitsage­ntur nimmt das nun zum Anlass, Interessie­rte zu einem Bewerbungs­seminar einzuladen: Es beginnt am Mittwoch, 10. Mai, um 8.30 Uhr in der Agentur in der Hundweiler­straße. Mit der Agenturbea­uftragten für Chancengle­ichheit, Martina Weinmüller, und Arbeitsver­mittler Horst Miller stehen zwei Fachleute parat, die allen Jobsuchend­en verraten, worauf es bei einer Bewerbung im Einzelnen ankommt.

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FOTO: SUSI DONNER Angeregte Gespräche und viel Wissensaus­tausch prägen die Immobilien­messe „Mein Zuhause“in jedem Jahr.
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ARCHIVFOTO: CF Die Arbeitslos­enquote im Landkreis Lindau ist Ende April auf 2,5 Prozent gesunken.

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