Ortsdurchfahrten, Halbinsel, Feuerwehr, Aquamarin
Wasserburg investiert 2017 weniger als im Vorjahr
WASSERBURG (andy) - Vor Wasserburg stehen mit der Halbinselsanierung, dem Neubau des Kiosks und der Instandsetzung der Seekrone in den kommenden Jahren große und teure Projekte an. Deshalb hat der Gemeinderat heuer die Investitionen im Vergleich zum Vorjahr um rund 700 000 Euro zurückgefahren.
Am meisten Geld wird dieses Jahr für die Sanierung der Ortsdurchfahrten in Hattnau und Hengnau
fällig. Fast eine halbe Million muss Wasserburg noch für den neuen Belag, die Sanierung der Straßenbeleuchtung und die Instandsetzung der Kanäle und die Erneuerung der Wasserleitungen bezahlen. Bereits im vergangenen Jahr war das mit fast 800 000 Euro eine der größten Investitionen der Gemeinde. Gemeinde plant auch 2017 Geld für die Halbinsel ein Mit der Umgestaltung der Halbinsel kann die Gemeinde zwar dieses Jahr nicht beginnen. Dennoch hat der Gemeinderat dieses Jahr 210 000 Euro für das Projekt bereitgestellt. 50 000 Euro sind für die diversen Gutachten, die das Landratsamt für die wasserrechtliche Genehmigung fordert, eingeplant. 60 000 Euro sollen in die Sanierung der Schmutz- und Regenwasserkanäle fließen.
Und 100 000 Euro sind für die Planung und Vorbereitung des Neubaus der Segelschule. Der Gemeinderat muss sich auf einer Klausurtagung noch zwischen verschiedenen Varianten entscheiden. Bürgermeister Thomas Kleinschmidt hofft, dass das Gebäude noch im Oktober abgerissen werden kann. Für den Neubau sind 2018 etwa 350 000 Euro vorgesehen.
Die Instandsetzung der Seekrone hat noch gar keine Berücksichtigung im diesjährigen Haushaltsplan gefunden. Der Gemeinderat muss sich noch einigen, ob er einen kompletten Neubau, eine Sanierung oder eine reine Behebung der Mängel möchte.
Die Feuerwehr Wasserburg erhält für 330 000 Euro ein neues Auto. Dafür sind dieses Jahr etwa 250 000 Euro eingeplant.
Eine Brandmeldeanlage im Feuerwehrhaus, für die Kommandant Christian Schorer plädiert hatte, gibt es 2017 allerdings nicht. Das bedeute nicht, dass es keine Absicherung gebe, denn es gebe Rauchmelder, die mit den Handys einiger Kameraden gekoppelt seien, betonte Kleinschmidt. Kommandant Schorer hält dies allerdings nicht für optimal, da das System nicht besonders zuverlässig sei. Einen neuen Wagen soll es auch für die Feuerwehr Hege geben. Dafür sind allerdings heuer zunächst nur 5000 Euro für die Ausschreibung fällig.
Flächenversiegelung macht Investitionen notwendig
140 000 Euro investiert Wasserburg in den Hochwasserschutz. Im Gewerbegebiet in Hege vergrößert die Gemeinde ein bestehendes Becken. Zwischen Selmnau und Hattnau soll wiederum ein komplett neues Becken entstehen. Derzeit liefen Grundstücksverhandlungen, sagt Bernd Reihs vom Bauamt. Für den Bau steht dann 2018 etwa eine Viertelmillion Euro zur Verfügung. Weil durch die wachsenden Baugebiete und Straßenerweiterungen immer mehr Fläche versiegelt werde, könne das Regenwasser nicht mehr so gut versickern, erklärt Reihs. Deshalb plane man in den Ortsteilen mehrere Becken, um bei Starkregen Wasser zurückhalten zu können.
63 000 Euro will die Gemeinde für das Freibad Aquamarin ausgeben. Noch im Mai sollen eine Brücke über den Schwimmkanal und Umkleidekabinen auf dem Freigelände entstehen. Der Chlorgasraum zur Aufbereitung des Wassers wurde bereits nachgerüstet. Im vergangenen Jahr habe man eine Granulat-Anlage ausgeliehen, um das Wasser zu reinigen, berichtet Reihs. Allerdings habe diese Methode einige Nachteile: Man benötige große Mengen, der Arbeitsaufwand für die Schwimmmeister sei höher und im laufenden Betrieb sei die Wasseraufbereitung deutlich teurer. Deshalb entschied sich die Gemeinde, beim Chlorgas zu bleiben und sanierte den Raum, in dem die Chemikalie gelagert wird.
Neben diesen großen Investitionen plant Wasserburg dieses Jahr zudem eine Akustikisolierung für den Probenraum im Bürgerbegegnungshaus, neuen Feinbelag für die Fahrbahn in Hege und die Sanierung des Pumpwerkes in den Rehenen. Im Kindergarten in Hattnau hat die Gemeinde bereits eine Deckendämmung einbauen lassen. Die Einrichtung wird zudem um eine zweite Gruppe erweitert.
Am Bauhof in Hege soll ein Lagerplatz entstehen und die Beschilderung im Ort soll endlich erneuert werden. Außerdem will die Gemeinde in schlecht erschlossenen Gebieten die Internetversorgung verbessern.
Insgesamt investiert Wasserburg 2017 rund 2,28 Millionen Euro. Kredite muss die Gemeinde dafür nicht aufnehmen, allerdings beschloss der Gemeinderat, die Gewerbesteuer auf 360 Prozentpunkte zu erhöhen (LZ berichtete). Die Schulden sinken weiter, Ende des Jahres soll die ProKopf-Verschuldung nur noch 212 Euro betragen.