Katamaran fährt neuen Rekord ein
Nur noch 30 000 Euro Defizit – Geschäftsleitung rechnet 2018 mit Gewinn
FRIEDRICHSHAFEN - Der Katamaran mausert sich zu einem rentablen öffentlichen Personen-Nahverkehrsmittel. 2016 weist er einen Kostendeckungsgrad von 99,1 Prozent auf, schließt mit einem Defizit von nur noch 30 000 Euro ab und hat mit 1200 so viele Dauerfahrgäste wie noch nie. Die Geschäftsleitung rechnet damit, 2018 mit den schnellen Schiffen in die Gewinnzone fahren zu können.
Die Bilanzpressekonferenz der Katamaran-Reederei war bestimmt von sehr guten Unternehmenszahlen. „Es ist die beste Bilanz seit Bestehen der Katamaran-Verbindung Friedrichshafen-Konstanz“, sagte Geschäftsführer Norbert Schültke, und betonte auch gleich, dass die Vorarbeit dazu noch sein Vorgänger Manfred Foss geleistet habe, der im vergangenen Jahr in den Ruhestand gegangen war.
Auch der technische Geschäftsführer der Reederei, Christoph Witte, hat allen Grund zur Freude. Durch die neuen Motoren, die in dem Kat „Constanze“eingebaut sind, wurden nicht nur 102 Tonnen CO2 weniger in die Atmosphäre geblasen, sondern auch die Betriebskosten gesenkt. Der Verbrauch konnte auf 3,73 Liter pro Kilometer vermindert werden. Witte dazu: „Das sind rund elf Prozent weniger Kraftstoff und nur noch 2,27 Liter für eine Person auf der Strecke Friedrichshafen – Konstanz. Das schafft kein Auto mit Fähre.“
Neue Technik spart Sprit
Die neuen Propeller der Schiffe sparen noch einmal fünf Prozent Kraftstoff ein. Und die Anzahl der Fahrgäste steigt wieder deutlich an. Im April diesen Jahres waren es mit rund 40 000 Passagieren rund 30 Prozent mehr als im April des vergangenen Jahres. Ins Plus fahren die Katamarane jedoch frühestens 2018, „es sei denn, wir haben einen Supersommer und ungewöhnlich hohe Fahrgastzahlen“, sagt Norbert Schültke. Den Grund dafür, dass 2017 noch kein Gewinn eingefahren werden könne, nennt Christoph Witte. Die Motoren, die testweise in der „Constanze“gelaufen sind, sollen jetzt auch in „Fridolin“und „Ferdinand“, die beiden anderen Katamarane, eingebaut werden. Und das kostet Geld, spart aber auf der anderen Seite Betriebskosten ein. Eine weitere gute Nachricht für den Katamaran am Rande: Das Landratsamt Konstanz habe keinen Grund erkannt, wegen des Unfalls im August 2016 technische Änderungen vorzuschreiben, so die Geschäftsleitung. Der Katamaran hatte damals wegen menschlichen Versagens eine Segelyacht gerammt und versenkt.