Wück träumt vom EM-Titel und der Reise nach Indien
RIJEKA (SID) - Die Vorbilder heißen Mario Götze, Shkodran Mustafi und Marc-André ter Stegen: Spätere Weltstars führten als Teenager Regie, als Deutschland 2009 zum bislang letzten Mal U17-Europameister wurde. Acht Jahre später soll nun ein ähnlicher Coup gelingen. „Wir fahren nach Kroatien, um den Titel zu holen“, sagt DFB-Trainer Christian Wück vor dem EM-Auftakt heute (12 Uhr/Eurosport) gegen Bosnien-Herzegowina.
Die Vorzeichen stehen gut. Dank des besten Koeffizienten aller europäischen Teams durfte Wücks Mannschaft den ersten Teil der Qualifikation überspringen, in der zweiten Phase erzielte die Mannschaft in drei Spielen satte 19 Tore. „Der Jahrgang 2000 zeichnet sich ganz eindeutig durch seine Offensivstärke aus. Das haben wir in den vergangenen zwei Jahren immer wieder gezeigt“, sagt Wück.
Fünf der 19 Tore in jener Eliterunde gingen auf das Konto von Elias Abouchabaka, dem vielleicht größten Talent des Jahrgangs. Vor zwei Jahren zahlte RB Leipzig die beachtliche und viel diskutierte Summe von 250 000 Euro für den damals 15-Jährigen an Hertha BSC. Heute ist Abouchabaka 17 Jahre alt und einer von drei RB-Profis im EM-Kader – kein anderer Club ist so stark vertreten.
Ist Abouchabaka also Wücks Bester? „Genau das ist in dieser Mannschaft das Schwere – jemanden herauszuheben und zu sagen: Das ist der Beste“, sagt Wück. Aber natürlich bereite ihm der RB-Torjäger viel Spaß. „Elias ist einer, der auf den Punkt genau bewiesen hat, dass er seine Qualitäten einbringen kann, durch seine Tore, durch sein Spiel auf der Zehn. Er hat herausragende Qualitäten.“
In der Gruppe trifft Wücks Team zudem auf Serbien und Irland, Platz zwei reicht fürs Viertelfinale, gespielt wird in Kostrena und Rijeka. Gelingt der Sprung ins Halbfinale, hätte das DFB-Team eines der fünf Tickets für die U17-WM im Oktober in Indien sicher. „Das ist unser Minimalziel, wir wollen auf jeden Fall dahin. Das ist ein großes Erlebnis“, sagt Wück. Für den Titel aber brauche man auch Glück. „England, Frankreich, Spanien und Holland wollen das Gleiche wie wir.“