Kelche, Kreuze und ein Kardinal
Diesjährige Sonderausstellung im Heimatmuseum Hergensweiler eröffnet
HERGENSWEILER (andy) - „Vasa Sacra – Religiöse Kunst aus dem Bodenseeraum“lautet das Motto der diesjährigen Sonderausstellung im Heimatmuseum Hergensweiler. Im Jahr der Religionen will das Museum die Geschichte der Christianisierung in der Region nachzeichnen. Die Ausstellung wird am Sonntag, 7. Mai, eröffnet. Ab 9 Uhr ziehen die Musikkapelle und eine Fahnenabordnung vom Rathaus zur Pfarrkirche St. Ambrosius in Hergensweiler. Dort liest der Schirmherr der Ausstellung, Kardinal Walter Kasper, ab 9.30 Uhr eine Messe.
Der Kardinal beglückwünschte die Verantwortlichen des Heimatmuseums bereits zu ihrer Ausstellung. In einem Brief schrieb er: „Damit können Sie die große, leider oft vergessene religiöse Tradition und die religiösen Quellen der alten europäischen Kultur, der eine weite Ausstrahlung besaß, in Erinnerung rufen.“
Empfang mit Mittagstisch in der Leiblachhalle
Nach dem Gottesdienst findet ein Empfang mit Mittagstisch in der Leiblachhalle statt. Auch der Kardinal ist dabei und steht für Fragen über seine Tätigkeit zur Verfügung. Außerdem ist die Ausstellung im Heimatmuseum ab 17 Uhr erstmals für die Öffentlichkeit geöffnet.
Im Mittelpunkt steht das Kloster St. Gallen. Von dort aus verbreitete sich der Glaube in der Region. Die Besucher können viele Exponate aus den Klöstern St. Gallen, Weingarten, Wettingen-Mehrerau und Gwiggen sowie den benachbarten Pfarreien ansehen. Darunter sind Kelche, alte Bibeln, Urkunden, Messgewänder, Kreuze und Bilder.
Älteste Urkunde Österreichs im Heimatmuseum
Die Pfarrei in Lindau hat dem Heimatmuseum ein Kreuz, in das angeblich ein Holzsplitter aus dem Kreuz Christi eingearbeitet ist, ausgeliehen. Außerdem erhält das Museum laut Leiter Roland Ohneseit die älteste Urkunde Österreichs aus dem Jahr 802, in der erstmals das Kloster Gwiggen erwähnt wird.
Aus St. Gallen kommt eine Reliquie des heiligen Gallus. Ohneseit sagt: „Sie hat St. Gallen noch nie verlassen.“