Liebherr-Aerospace wächst weiter
Lindenberger Unternehmen steigert Umsatz um fast sechs Prozent
LINDENBERG (wa/pem) - Im Windschatten der internationalen Luftfahrtindustrie hat die Liebherr-Aerospace Lindenberg GmbH ihren Wachstumskurs fortgesetzt. Das Unternehmen verbuchte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 701 Millionen Euro. Das ist ein Plus von fast sechs Prozent gegenüber dem Jahr zuvor. Das Unternehmen profitierte nach eigenen Angaben unter anderem vom Trend zu effizienteren Flugzeugen, der unvermittelt anhält.
Liebherr-Aerospace gehört zu den wichtigsten Systemlieferanten in der Luftfahrt weltweit. Bei allen großen Flugzeugbauern ist das Unternehmen an Bord. Mit Blick auf das erwartete Wachstum der Luftfahrtbranche hat das Unternehmen seinen Standort in Lindenberg erheblich erweitert.
Investiert wurde auch im vergangenen Jahr. Größere Summen flossen unter anderem in den Ausbau der Kantine, die Sanierung von Produktionshallen, die Optimierung der Lackieranlage und in den weiteren Ausbau der IT-Infrastruktur – eine Investition, die gerade vor dem Hintergrund der Entwicklungen im Bereich Industrie 4.0 „zukunftsträchtig ist“, so das Unternehmen.
Zu den Höhepunkten des Jahres 2016 zählten für Liebherr-Aerospace die ersten Lieferungen von Systemen und Komponenten für das Großraumflugzeug Boeing 777X und von Getriebekomponenten für die neue UltraFan-Triebwerksgeneration von Rolls-Royce. Zudem wurde das hundertste Bugfahrwerk für den Airbus A350 XWB ausgeliefert. „Ein Grund zur Freude“, so Liebherr-Aerospace.
Im Bereich Forschung und Entwicklung konzentrierte sich das Unternehmen nach eigenen Angaben auf neue Fertigungsverfahren. Einen der Schwerpunkte bildet dabei der 3D-Druck. Er soll die Fertigung in der Luftfahrt revolutionieren: Bei dem Verfahren werden hauchdünne Materialschichten nacheineinander aufgetragen und zu einem Teil verschweißt.
Das ermöglicht hochkomplexe Konstruktionen, gleichzeitig soll das Gewicht von Bauteilen deutlich sinken.
In dem Bereich hat Liebherr-Aerospace eine Weltpremiere vermeldet: Ende vergangenen Monats flog ein Spoiler-Aktuator-Ventilblock, den Liebherr-Aerospace mittels 3DDruck hergestellt hatte, zum ersten Mal in einem A380 Testflugzeug. Es handelt sich dabei um die erste 3Dgedruckte Hydraulikkomponente der Flugsteuerung, die jemals in einem Airbus zum Einsatz kam.
Das Wachstum macht sich auch bei der Zahl der Mitarbeiter bemerkbar. Das Unternehmen beschäftigte 2016 insgesamt 2713 Menschen. Dies sind 98 Beschäftigte mehr als im Jahr zuvor.