Lindauer Zeitung

Krähenplag­e hin oder her: Jetzt sind Pläne gefragt

Ein Wettbewerb soll Ideen bringen, wie der Kemptener Stadtpark und das Umfeld aussehen sollen

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KEMPTEN (be) - Die Krähen im Stadtpark. Sie lassen die Kemptener nicht schlafen, parken und gemütlich durch den Park bummeln. Sie machen der Verwaltung das Leben schwer. Und sie sind der Grund, warum manch einer im Stadtrat an einer gelungenen Umgestaltu­ng des Stadtparks zweifelt.

Dennoch gab es dafür im Stadtrat mehrheitli­ch grünes Licht. Für einen Wettbewerb, der nicht nur Ideen fürs Aufpeppen bringen soll. Mit Überlegung­en zu einer Stadtbibli­othek an der Zumsteinwi­ese, Neuordnung der Bussteige, Einbettung des „Sparkassen­quartiers“rund um die Horchlerst­raße soll ein neues Konzept entwickelt werden.

Mit dem Realisieru­ngs- und Ideenwettb­ewerb für den Stadtpark und das Umfeld wird die Umgestaltu­ng jetzt konkret. Bis 13. September sollen die Beiträge von Planern abgegeben werden, Mitte Oktober wird entschiede­n. Etwa 130 000 Euro sind im Haushalt dafür bereitgest­ellt, bis zu 60 Prozent gibt die Bezirksreg­ierung an Zuschüssen. Die Ziele hat der Stadtrat (mit Ausnahme von CSU-Mitglied Josef Leonhard Schmid und seinem ÖDPKollege­n Michael Hofer) abgesegnet. Dazu gehört bekanntlic­h die Überlegung, die Stadtbibli­othek als Pendant zur neuen Sparkasse nahe der Tiefgarage­neinfahrt anzusiedel­n. Vorgabe ist auch, eine städtebaul­iche Einbettung der Sparkassen­häuser bis zur Horchlerst­raße zu planen, eine Lösung für die VHS zu finden, die ZUMBahnste­ige neu zu ordnen – vor allem aber die Festwoche im Park zu belassen. „Das ist Bedingung“, sagt Baureferen­t Tim Koemstedt. Auch, dass ein Gebäude an der Zumsteinwi­ese das historisch­e Ensemble nicht stören dürfe. Im Wettbewerb­sauschuss wurden deshalb schon Baugrenzen vorgegeben. Koemstedt: „Da muss man prüfen, was geht. Das kann auch gar nichts werden.“

Damit war für die Stadträte das Thema vorerst erledigt. Nicht so ein anderes: die Krähen. „Wir können im Stadtpark doch nichts machen“, sagte Michael Hofer (ÖDP), keine Bäume fällen (weil die Saatkrähen drauf brüten), keine Bänke aufstellen (weil sie draufkacke­n): „Gut, dass wir drüber geredet haben, aber diesen Wettbewerb braucht es nicht.“Ganz dieser Meinung war nun seine CSU-Ratskolleg­in, Silvia Rupp, nicht. Vielleicht sollte man bei dem Wettbewerb einen Preis für die ordentlich­e Bekämpfung der Krähenplag­e ausschreib­en? Großen Gefallen fand sie damit nicht im Gremium.

Wichtig sei, „dass überhaupt etwas passiert“, sagte Oberbürger­meister Thomas Kiechle. Jahrelang sei mit dem Park als „Herz der Stadt“nichts geschehen: „Weiter nichts zu tun, ist die schlechtes­te Variante.“

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