Streit um Agrarflächen in Bayern
Laut Statistikamt ist die Größe der Landwirtschaftsflächen konstant – Grüne widersprechen
FÜRTH (lby) - Die Agrarflächen im Freistaat sind insgesamt so groß wie knapp 4,4 Millionen Fußballfelder. Das teilte das Landesamt für Statistik am Freitag mit. Demnach bewirtschaften die landwirtschaftlichen Betriebe in Bayern rund 3,13 Millionen Hektar. Etwa zwei Drittel davon sind Ackerland, gut ein Drittel Grünland.
Die Gesamtgröße der Agrarfläche sei damit seit vielen Jahren in etwa gleich, sagte ein Sprecher. Im Jahr 2000 etwa habe die Agrarfläche bei knapp 3,28 Millionen Hektar gelegen. Dem widersprachen die Grünen im Landtag: „Wir erleben einen dramatischen Schwund an Agrarfläche in Bayern“, sagte der Fraktionsvorsitzende Ludwig Hartmann. Von 2000 bis Ende 2015 sei nach Angaben des Umweltministeriums eine Viertelmillion Hektar Landwirtschaftsfläche verloren gegangen. „Das ist ein Rückgang um mehr als sieben Prozent in nur 15 Jahren und auch der Grund für die große Unzufriedenheit bei Landwirten und dem Bauernverband über die Flächenpolitik der CSU-Regierung.“
Für die Grünen stelle sich daher die Frage, ob die Kommunikation des Landesamtes in Verbindung mit den geplanten Änderungen am Landesentwicklungsprogramm stehe. Der Sprecher des Landesamtes konnte sich die Unterschiede nur mit möglicherweise unterschiedlichen Definitionen erklären.
Laut der Behörde liegen fast ein Viertel der Landwirtschaftsflächen in Oberbayern und je 16 Prozent in den Regierungsbezirken Niederbayern und Schwaben. Auf mehr als einem Viertel des Ackerlands wird Mais angebaut; in Niederbayern und Schwaben nimmt Mais sogar mehr als ein Drittel der Ackerflächen ein. Der Grünlandanteil ist in Schwaben mit fast 49 Prozent am höchsten, gefolgt von Oberbayern mit 42 Prozent und Oberfranken mit 31 Prozent.