Große Penck-Ausstellung in Südfrankreich
NIZZA (dpa) - In Deutschland gehört A.R. Penck zu den Künstlern, die die zeitgenössische Malerei wegweisend beeinflusst haben. In Frankreich ist der gebürtige Dresdner weniger bekannt. Die Retrospektive, die ihm nun die Fondation Maeght in der Nähe von Nizza widmet, kann man deshalb als ein Ereignis bezeichnen. Die Vernissage fand ohne den Künstler statt, der heute in Irland lebt. Der 77-Jährige sei krank, wie das Museum mitteilte. Gezeigt werden noch bis zum 18. Juni etwa 100 Werke, darunter Gemälde, Skulpturen und Zeichnungen. Gezeigt werden in der Fondation Maeght Arbeiten aus mehr als 50 Jahren künstlerischen Schaffens, darunter auch eines von Pencks ersten Werken – „Folterung“aus dem Jahr 1955. Das Ölgemälde zeigt einen nackten Mann, der auf einer Art Sprungbock liegt. Mehrere Männer um ihn herum peinigen ihn. Das Bild ist eine Leihgabe der Städtischen Galerie Dresden. Penck wurde 1939 in der Stadt geboren, bevor er 1980 aus der DDR ausgebürgert wurde und in den Westen übersiedelte.
Penck ist mit seiner Bildsprache aus Strichmännchen mit erigierten Penissen, Kreuzzeichen, Totenköpfen und beißenden Hunden bekannt geworden. Eine Zeichenkunst, mit der er die damalige Trennung der beiden deutschen Staaten thematisiert und die Suche des Individuums nach einer freien Gesellschaft.