Lindauer steigen wieder aufs Fahrrad
Oberbürgermeister, Landrat und andere starten die bundesweite Aktion Stadtradeln
LINDAU - Bei idealem Fahrradwetter haben am Freitagnachmittag etwa drei Dutzend Radler und mindestens ebenso viele Interessierte neben dem Mangturn die Aktion Stadtradeln eröffnet. Da Lindau heuer als erste Stadt in Deutschland das Stadtradeln anbietet, war das zugleich der Start für die bundesweite Aktion.
Oberbürgermeister Gerhard Ecker und Landrat Elmar Stegmann versicherten, dass sie viel mit dem Fahrrad unterwegs seien. Vor allem in der Freizeit, aber zumindest der OB greift auch dienstlich immer wieder aufs Rad zurück, weil er damit im Lindauer Verkehr oftmals sogar schneller ist als mit dem Auto. Zudem verschafft es im Büroalltag Bewegung, und umweltfreundlich ist es auch.
All diese Vorteile soll die Aktion Stadtradeln ins Bewusstsein rufen. André Muno vom Klima-Bündnis, das die Aktion deutschlandweit ins Leben gerufen hat, freut sich deshalb, dass heuer bereits mehr als 540 Städte, Gemeinden und Landkreise sich angemeldet haben. Und bis zum Ablauf des Projektes Ende September sollen noch einige hinzukommen.
Während andere Städte wie Kempten die Aktion in den Sommer legen, startet Lindau heuer schon im Mai. OB Ecker hofft dennoch, dass mehr Teilnehmer als vor einem Jahr mitmachen. Damals haben 256 Lindauer innerhalb von drei Wochen insgesamt 40 000 Kilometer mit dem Fahrrad zurückgelegt, das ist eine Strecke fast einmal um die Erde.
Die meisten Teilnehmer haben im vergangenen Jahr wie der OB knapp eine dreistellige Kilometerzahl eingebracht, Spitzenreiter Markus Pieper brachte es auf 882 Kilometer. Dass man tatsächlich fast alles mit dem Fahrrad erledigen kann, beweisen Christiane Zirkel und Daniel Obermayr täglich. Zirkel hat zum Transport für Getränkekisten sogar eine besondere Halterung am Fahrrad, Obermayr greift lieber auf einen Radanhänger zurück: „Ein Hänger macht das Fahrrad zum Lastwagen.“
Etwa 190 Lindauer in 27 Teams haben sich bereits für das Stadtradeln in Lindau angemeldet. Die Verantwortlichen Jaime Valdés Valverde, Mobilitätsbeauftragte der Stadtverwaltung, und Danielle Eichler vom Stadtbauamt hoffen, dass sich noch mehr anmelden. Darunter sind auch wieder große Gruppen, wie das BodenseeGymnasium, das vor einem Jahr mit 90 Schülern und Lehrern angetreten ist und auch heuer die größte Gruppe stellen will. Preise gibt es für Gruppen, Schulklassen und Einzelradler, welche die meisten Kilometer zurücklegen. Außerdem gibt es Sonderpreise für die größte radelnde Gruppe eines Kindergartens und für den Kindergarten, dessen Kinder die meisten Kilometer auf zwei Rädern zurücklegen. Auf die Dauer soll die Werbeaktion fürs Radfahren dazu führen, dass noch mehr Lindauer für tägliche Wege auf das Auto verzichten.