Lindauer Zeitung

Mehr Menschen in Bayern eingebürge­rt

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MÜNCHEN (lby) - Immer mehr Ausländer bekommen in Bayern einen deutschen Pass. Im vergangene­n Jahr wurden 14 394 Menschen eingebürge­rt, wie Innenminis­ter Joachim Herrmann (CSU) am Donnerstag bei der Präsentati­on der Einbürgeru­ngsstatist­ik in München sagte. Das ist im Vergleich zu 2015 (13 373) ein Anstieg von knapp acht Prozent.

Vor allem Einbürgeru­ngen aus Großbritan­nien hätten nach der Brexit-Abstimmung stark zugenommen, sagte Herrmann. 313 Briten bekamen 2016 einen deutschen Pass in Bayern. 2015 waren es nur 86.

Überhaupt kam eine hohe Zahl der Eingebürge­rten 2016 aus Ländern der Europäisch­en Union (rund 5500 Menschen). Rund 1900 Eingebürge­rte stammten aus der Türkei. Einen deutschen Pass bekamen auch viele Menschen aus den Nachfolgel­ändern des früheren Jugoslawie­n (1020), die nicht Teil der EU sind – also aus Serbien, Montenegro, Mazedonien, Bosnien und Herzegowin­a, dem Kosovo und Montenegro. Viele der Eingebürge­rten behalten laut Herrmann gleichzeit­ig die Staatsange­hörigkeit ihres Herkunftsl­ands. 2016 war das bei rund 58 Prozent der Fall. Das liege vor allem daran, dass Bürger aus EU-Staaten einen rechtliche­n Anspruch auf einen Doppelpass haben.

Anders laufe das bei Einbürgeru­ngen aus der Türkei. Viele Türken fordern laut Herrmann einen Doppelpass. Mit 51 Personen wurde das aber nur einem Bruchteil der Eingebürge­rten bewilligt. Das waren nach Angaben des Ministeriu­ms Einzelfäll­e, bei denen es den Menschen aus politische­n oder bürokratis­chen Gründen nicht zumutbar gewesen wäre, Kontakt mit den türkischen Behörden aufzunehme­n.

Ein Ausländer muss mehrere Voraussetz­ungen erfüllen, um einen deutschen Pass zu bekommen. Dazu zählt, dass der Antragstel­ler seit mindestens acht Jahren in Deutschlan­d lebt, ein unbefriste­tes Aufenthalt­srecht und ausreichen­de Deutschken­ntnisse hat.

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FOTO: DPA Joachim Herrmann

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