Stadtbus soll beim Verbundsstart mit dabei sein
Fraktionen der CSU und Freien Bürgerschaft wollen zügigen Bodo-Beitritt
LINDAU (lz) - Nach der Stadtratsfraktion der SPD haben sich jetzt auch die Lindauer CSU und die Freie Bürgerschaft Lindau zum Thema Bodo-Beitritt zu Wort gemeldet. Für die Fraktionssprecher Thomas Hummler (CSU) und Günther Brombeiß (FB) ist danach klar: Der Lindauer Stadtbus sollte zum Verbundstart im Kreis Lindau am 1.Januar nächsten Jahres mit von der Partie sein. Wobei Brombeiß noch einen Schritt weitergeht. Nach seiner Ansicht sei es „mittelfristig sicherlich sinnvoll, dass der Landkreis auch den Stadtbus übernimmt und die Vernetzung mit den Umlandgemeinden ausbaut“.
Die Lindauer CSU wünsche sich einen Beitritt auch der Stadt Lindau und der Stadtverkehr Lindau GmbH zum 1. Januar kommenden Jahres, „da nur so eine deutliche Aufwertung des ÖPNV in der gesamten Region erreicht werden kann“und ein Ausnutzen der zeitlich befristeten Fördermittel garantiert sei.
„Fast sprachlos“sei die Lindauer CSU Lindau gewesen, angesichts der Aussage der SPD-Fraktionsvorsitzenden Kathrin Dorfmüller, der Landkreis habe sich für die Stadt Lindau nicht besonders ins Zeug gelegt. „Vielmehr wurde es allein aufgrund des persönlichen Einsatzes des Landrates Elmar Stegmann sowie des Landtagsabgeordneten Eberhard Rotter ermöglicht, dass auch die Stadt Lindau in den Genuss einer Förderung zur Einführung des E-Ticketings im Umfang mehrerer Hunderttausend Euro kommt“, schreibt CSU-Fraktionssprecher Thomas Hummler. Er erinnert dabei daran, dass es sich dabei um Gelder der CSU-Landtagsfraktion handle.
Völlig zu Recht sei im Kreistag erwähnt worden, dass die Stadt trotz Aufforderung nicht schon im vergangenen Jahr, „wo noch keine ausstehende Haushaltsgenehmigung im Raume stand“, diesen Zuschuss beantragt habe. Und das sei von Kreis- und Stadtrat Mathias Hotz „entgegen der Darstellung der SPD-Fraktionsvorsitzenden“sehr wohl im Stadtrat angesprochen worden.
Die Argumente von Oberbürgermeister Gerhard Ecker könne die CSU-Stadtratsfraktion nicht nachvollziehen. Und sie wundere sich außerdem, dass Dorfmüller behaupte, Hotz habe sich in den bisherigen Sitzungen in Schweigen gehüllt – „obwohl sie selbst in einem dreistündigen Sondertermin des Stadtrates im März mit dem Bodo-Geschäftsführer sowie Vertreten des Landratsamtes nicht einmal anwesend war“, wie Hummler schreibt. Denn dort hätten Hotz, Bürgermeister Karl Schober und der Mobilitätsbeauftragte Matthias Kaiser die Diskussion geprägt.
„Stadtbus mit Verbund endlich vernetzt“
Auch die Freie Bürgerschaft Lindau unterstützt „einen zügigen Beitritt des Stadtbusses Lindau zum Verbund Bodo“, wie deren Fraktionssprecher Günther Brombeiß schreibt. Für Ortsfremde sei der Stadtbus Lindau oft nicht existent, „weil die Stadtbuslinien und ihre Verknüpfungen zu anderen ÖPNVVerbindungen im Internet kaum zu finden sind“, so Brombeiß. Das hält er für eine „unakzeptable Situation“. Weiter schreibt der FB-Stadtrat: „Durch den Verbund im Bodo wäre der Stadtbus endlich vernetzt und somit auch für Besucher unserer Stadt attraktiver.“Wichtig sei es für die FB, dass nach einer Eröffnung der Zughaltestelle in Oberreitnau kein Einfluss von außen auf die bestehenden Stadtbuslinien genommen werde. Und das müsse auch vertraglich festgeschrieben werden.
Grundsätzlich freut sich die Freie Bürgerschaft Lindau darüber, dass sich der Landkreis wieder verstärkt mit dem ÖPNV beschäftige. Schließlich sei der Landkreis für den ÖPNV im gesamten Landkreis zuständig. Die mangelnde Bereitschaft in der Vergangenheit, ein ausreichendes Angebot anzubieten, veranlasste die Stadt bisher das Angebot im Stadtgebiet selbst zu organisieren. „Mittelfristig ist es sicherlich sinnvoll, dass der Landkreis auch den Stadtbus übernimmt und die Vernetzung mit den Umlandgemeinden ausbaut“, so Brombeiß wörtlich. Voraussetzung sei jedoch, dass das Stadtbusangebot in Lindau nicht ausgedünnt werde.
„Mittelfristig ist es sinnvoll, dass der Landkreis auch den Stadtbus übernimmt“,
sagt Günther Brombeiß von der Freien Bürgerschaft.