Lindauer Zeitung

Räte steigen intensiv in Bebauungsp­lan ein

„Am Riegersbac­h“: Mit Geschosswo­hnungsbau erst ins Verfahren gehen wenn alles passt

- Von Maria Luise Stübner

HERGENSWEI­LER - Der Aufstellun­gsbeschlus­s für den vorhabenbe­zogenen Bebauungsp­lan „Am Riegersbac­h“wurde bereits im März gefasst (die LZ berichtete). Jetzt haben sich die Hergenswei­lerer Räte nochmals mit dem Vorhaben befasst, mit dem sie eine Baulücke in der Ortsdurchf­ahrt schließen wollen.

Links vom Sparkassen­gebäude will ein ortsansäss­iger Unternehme­r zwei Wohnhäuser mit insgesamt 19 Eigentumsw­ohnungen und einer Gewerbeein­heit erstellen . Dazu soll eine Tiefgarage mit 33 Stellplätz­en entstehen. Das vordere und mit 14 mal 14 Metern kleinere Gebäude ist aus Gründen des Immissions­schutzes etwas nach hinten versetzt, hat also einen größeren Abstand zur B 12. Das hintenlieg­ende Gebäude hat eine Breite von 14 Metern und eine Länge von 37 Metern.

Eric Lofner, Architekt bei BauWerk-Stadt-Architekte­n in Wasserburg, stellte in der Sitzung die von Stadtplane­r Hubert Sieber angeregte Verschattu­ngsstudie vor. Da war nachzuvoll­ziehen, wie sich Sparkasse und neue Gebäude je nach Sonnenstan­d gegenseiti­g verschatte­n. Gewählt für die Studie waren kürzester und längster Tag im Jahr sowie die Tag- und Nachtgleic­he. Große Beeinträch­tigungen waren nicht zu erkennen.

Lofner hatte auch Schnitte mit Vergleichs­höhen zur vorhandene­n Bebauung parat. Das vorne liegende Haus ist, wählt man ein Pultdach, mit 12,25 Metern Firsthöhe knapp einen Meter höher als das Sparkassen­gebäude. Der langgezoge­ne, hinten liegende Bau mit Satteldach ist im Vergleich zum linken Nachbargeb­äude um exakt einen Meter niedriger. Hubert Sieber sprach sich für gleiche Dachformen bei den Neubauten aus. Wobei die Räte beim Vorderhaus inzwischen eine Neigung zum Pultdach erkennen ließen. Das wirke durch das obere Stapelgesc­hoss nicht so massiv, stellte Johannes Schneider fest.

„Städtebaul­ich gerade noch vertretbar“

Sieber riet, mit dem Billigungs- und Auslegungs­beschluss erst ins Verfahren zu gehen, wenn sich die Räte über alle Punkte einig sind. Was die diskutiert­en Höhen angehe, gebe es nur zwei Möglichkei­ten: Entweder stimme der Rat dem jetzigen Plan zu oder man verlange niedrigere Firsthöhen. Dann fiele allerdings eins der drei Vollgescho­sse weg.

Sieber sah das Vorhaben in der jetzigen Dimension als städtebaul­ich „gerade noch vertretbar“an. Der Bedarf an Wohnungen sei auf jeden Fall da, auch andere Gemeinden müssten Entscheidu­ngen dieser Art treffen. Ähnlich äußerte sich Bürgermeis­ter Wolfgang Strohmaier. Er wies auch darauf hin, dass in Bezug auf die Wirtschaft­lichkeit des Projekts eine bestimmte Anzahl von Wohnungen nötig wäre.

Im Juni wird im Gemeindera­t voraussich­tlich der Startschus­s für das Verfahren fallen. Bis dahin wird das Wasserburg­er Architekte­nbüro BauWerk-Stadt-Architekte­n als Entscheidu­ngshilfe noch eine Fotomontag­e mit Blick aus Richtung Rupolz erstellen, wie Architekt Roman Schäfler zusicherte.

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FOTO: DPA In einer Baulücke in Hergenswei­ler sollen 19 Wohnungen entstehen. Der Gemeindera­t will in Kürze das Genehmigun­gsverfahre­n starten.

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