Tierschutzverein fordert Hilfe vom Freistaat
Vorstand Petra Seidl wünscht sich mehr planbare Einnahmen in Form von Landeszuschüssen
LINDAU - So sehr sich die Vorsitzende Petra Seidl über die finanzielle Unterstützung der Kommunen freut, so sehr vermisst sie die der Landespolitik. „Es kann nicht sein, dass wir als ehrenamtlicher Verein keine Förderung vom Freistaat Bayern bekommen“, sagte Seidl. Deshalb wurde sie mit anderen Vereinen aktiv.
Seidl verwies auf andere Bundesländer, die beispielsweise beim Bau oder der Sanierung von Tierheimen helfen. Unterstützung vom Land könnte der Verein gut gebrauchen, denn bisweilen setzen sich die fixen Einnahmen ausschließlich aus Mitgliedsbeiträgen und den Zuschüssen der Kommunen zusammen. Der Verein sei zwar laut Schatzmeisterin Catrin Weser im vergangenen Jahr gut aufgestellt gewesen, trotzdem gelte immer noch das Prinzip der Hoffnung. Mehr als die Hälfte aller Einnahmen stammt von nicht planbaren Posten wie Spenden, Bußgelder und Erbschaften. Der Tierschutzverein freue sich zwar, dass so viele Leute das Tierheim unterstützen. Es sei jedoch nicht selbstverständlich, dass diese Gelder dem Verein zur Verfügung stehen. Im vergangenen Jahr seien zum Beispiel 50 000 Euro weniger aus Erbschaften angefallen als im Vorherigen. „Ich möchte einfach, dass das Land mal an uns denkt“, sagte Seidl. Deshalb hat sie mit anderen Vereinen Kontakt zur bayrischen Umweltministerin Ulrike Scharf aufgenommen. „Ein Gespräch steht noch aus“, sagte Seidl.
Über die Sanierungsmaßnahmen, die seit zwei Jahren laufen, gab es viel Positives zu berichten. „Durch die enorme Unterstützung von verschiedenen Firmen konnten wir im letzten Jahr über die Hälfte an Baumaßnahmen abdecken“, sagte Seidl. Über 80 000 Euro sparte der Tierschutzverein durch Spenden ein. Als nächstes Großprojekt steht das Dach des Tierheimes auf dem Plan. „Wir fangen
„Erst wenn Geld da ist, können wir anfangen zu bauen.“Das Tierheim braucht zwar ein neues Dach, aber vor dem Beginn der Bauarbeiten muss der Tierschutzverein das nötige Geld beschaffen.
jetzt an dafür zu sammeln“, sagte Seidl. „Denn erst wenn Geld da ist, können wir anfangen zu bauen.“
Die Arbeitsfelder des Tierschutzvereins haben sich verändert. „Wir sind mittlerweile nicht mehr nur Anlaufstelle für tierische Schicksale, sondern auch für menschliche Probleme“, sagte Seidl. Immer mehr Besitzer würden alte Tiere im Heim abgeben, die schwer zu vermitteln sind. Das komme vor allem daher, dass sich die Lebensumstände der Besitzer ändern. Manche seinen einfach zu alt um sich um ihre Tiere zu kümmern, bei anderen lasse es die finanzielle Situation nicht mehr zu.
Beinahe hätte die Hauptversammlung des Tierschutzvereins Lindau verschoben werden müssen. Nämlich dann, wenn die Köchlinweiher Schwanenfamilie zum Bodensee gewandert wäre. Seidel schmunzelt: „Dann hätten wir sie heute begleitet.“