Lions-Club feiert Jubiläum mit Ball
120 Gäste tanzen und genießen – Erlös fließt in den „Seewolf“.
LINDAU-SCHACHEN - Mit seinem traditionellen Frühlingsball haben die Lindauer Lions den 100. Geburtstag von Lions International gefeiert. Selbst 63 Jahre alt und damit zu einem der ältesten Lions-Clubs Bayerns gehörend, sind die Bälle des Lindauer Service Clubs längst schon legendär. Und so feierten in diesem Jahr rund 120 Mitglieder und Gäste dieses besondere Jubiläum im stilvollen Ambiente des Hotel Bad Schachen, hatten ganz viel Spaß und taten obendrein noch jede Menge Gutes. Dieses Mal für das Boot „Seewolf“.
Der Lions-Ball findet zwar jedes Jahr statt, und doch ist er immer anders und am Ende immer etwas ganz Besonderes. Denn schließlich soll nicht einfach nur das Portemonnaie geöffnet werden. „Sondern wir erarbeiten uns das Engagement“, betonte Lions-Club Präsident Hans Jörg Schmeisser. Ein Engagement, das weltweit unter dem Motto „we serve“(wir dienen) steht, und das seit Jahren sozialen Projekten und Vereinen zu Gute kommt, die gar keine oder nur wenig staatliche Unterstützung erhalten. Wie in Lindau etwa die Bürgeraktion „Wir helfen“, die Soziale Stadt Zech, die Tafel und der Verein „Hilfe für Frauen in Not“oder eben, wie in diesem Jahr, für den „Seewolf“.
Der Seenotkreuzer der Lindauer Wasserwacht war nämlich selber in Seenot geraten und musste gründlich überholt werden. Ein teures Unterfangen mit Kosten von „weit mehr als 135 000 Euro“, wie Hans-Michael Fischer, Geschäftsführer des Kreisverbands Lindau des Bayerischen Roten Kreuzes, erklärte. Die jährlichen Betriebskosten von mehr als 10 000 Euro hinzugezählt, habe der Kreisverband deshalb eine Deckungslücke von 23 000 Euro zu stemmen, „von der wir hoffen, sie aus Ihren Spenden etwas schließen zu können“.
Eine Hoffnung, die sich durchaus erfüllt hat. Denn abgesehen davon, dass das, was als Überschuss von den Kartenpreisen und den tatsächlichen Kosten des Balls übrig bleiben wird, noch dazu kommt, spendeten die 120 Gäste auch direkt für den „Seewolf“und es kamen genau 2754,13 Euro zusammen, wie Clubbeauftragter Udo Karpowitz zum Ende des Abends hin bekannt geben sollte.
Und dafür hatten sich die Lindauer Lions mit ihrem Jubiläums-FeierFrühlings-Ball schließlich auch mächtig ins Zeug gelegt. Absolutes Highlight an diesem besonderen Abend war Shereen Pimentel aus New York, die die Gäste mit ihrem außergewöhnlichen Gesang restlos begeisterte. Ihre sechs Lieder von Jazz bis Oper begleitete Clubmitglied Joachim Lahme auf dem Klavier. Er hatte die Sängerin nach eigenen Worten bei den Bayreuther Festwochen entdeckt. Die bezaubernde Broadwaysängerin machte nicht nur häppchenweise dem festlichen VierGänge-Menü, sondern auch den Darbietungen der Kunstradfahrerin Ceyda Altug sowie der Dirty-DancingEinlage von Bettina und Jürgen Wollner Konkurrenz.
Was nicht weniger schlecht bei den Gästen ankam, war die organisatorische Neuheit, dass Lions-DJ Andreas König bereits zwischen den Gängen, statt wie bisher erst nach dem Essen, Tanzmusik aufspielte. Das nahmen die Tanzbegeisterten unter den Gästen gerne wahr, den Sitzengebliebenen bot das Zeit für Gespräche und die Chance, die festlichen Roben zu bewundern. Auffällig in diesem Jahr war die Farbe Rot bei den Damen. Manch ein Herr hielt wiederum beim klassischen Schwarz des Anzugs mit gewagten Krawattenfarben oder -mustern dagegen.
„Wir sind keine Tänzer, und wir gehen eigentlich auch nicht oft aus“, gestehen während des Abends Christine und Dieter Matz aus Friedrichshafen, die zum ersten Mal den Lindauer Lions-Ball besuchen. Sie erzählen, dass also nicht das Tanzen der Grund sei, der sie zu diesem Ballabend gelockt hat.
„Wir wollen Spaß haben und gleichzeitig etwas Gutes tun. Deshalb gefällt uns der Charity-Gedanke des Balls.“Und weil die beiden Lions-Freunde in ihrer Heimatstadt haben, wissen sie genau: „Das Geld kommt an.“