Kunst zum Wohlfühlen
Das „Silo“-Museum in Antwerpen ist mit neuem Konzept wiedereröffnet
für den langen Holztisch geschaffen, an dem man in aller Ruhe Platz nehmen und die Kunstkataloge und Künstlermonografien anschauen kann. Ohne Kontrollanlage und ohne zu zahlen kann der Besucher von dort aus gleich in die Dauerausstellung gehen.
Kostenlose Teile
Denn auch das ist neu: Ein Teil der 6000 Werke umfassenden Sammlung, die unter anderem den Schwerpunkt auf die flämische Avantgarde ab 1960 legt, ist von nun an kostenlos. Unter den frei zugänglichen Arbeiten befinden sich wertvolle Arbeiten des amerikanischen Konzeptkünstlers Jimmie Durham und die berühmte Skulptur aus goldfarbenen Reißzwecken „Me, Dreaming“von Jan Fabre.
Das „Look and Feel“-Konzept wurde von dem japanischen Architekten Tatsuro Miki und dem belgischen Designer Axel Vervoordt entworfen, derzeit einer der gefragtesten Raumgestalter. Vervoordt hat für Modemacher und Künstler wie Calvin Klein und Sting und außerdem auch für das britische Königshaus gearbeitet. Zusammen mit Miki entwarf er unter anderem für den amerikanischen Schauspieler Robert de Niro ein Penthouse auf dem Dach von dessen New Yorker „Greenwich Hotel“. Die Text-Installation „A Timeline in Four Layers“des Künstlerduos Agence Future gehört zu den Exponaten im „Silo“-Museum in Antwerpen.
Videos und Installationen
Die Sonderwerkschau in den oberen Stockwerken des Museums heißt „A Temporary Futures Institute“. Gezeigt werden dort raumausgreifende Videos und Installationen, in denen es um die Frage nach den verschiedenen Formen von Zukunft geht. Auch hier endlose Weite, sehr viel Platz, nur wenige Wände trennen die verschiedenen Ausstellungssäle voneinander.
Der Titel steht beispielhaft für das mehr als 4000 Quadratmeter große Museum. Denn für Bart De Baere sieht die Zukunft zeitgenössischer Kunsteinrichtungen so aus wie sein Haus nach der Wiedereröffnung: ein wahres „Welcome-Museum“.