Lindauer Zeitung

Zeppelin-Technik fasziniert Lindauer Grundschül­er

Die Kinderakad­emie Bodensee vermittelt dem Nachwuchs jede Menge spannendes Wissen

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LINDAU (hin) - Warum ist die Hülle des Zeppelins NT so groß? Was passiert, wenn ein Vogel gegen die Zeppelin-Hülle fliegt? Können Kinder einen gut austariert­en Zeppelin hochheben? Fragen über Fragen bei der jüngsten Kinderakad­emie Bodensee des Vereins Schweizer Kinder, die derzeit von den Lindauer Nobelpreis­trägertagu­ngen finanziell unterstütz­t wird. Unter dem Titel „Ein Herz für den Zeppelin“hat Bernd Sträter rund 90 Dritt- und Viertkläss­lern der Grundschul­e Reutin-Zech im Zeppelin Museum in Friedrichs­hafen nicht nur eines der Wahrzeiche­n der Zeppelinst­adt nähergebra­cht, sondern auch insgesamt Luftschiff­e.

Die Hülle des Zeppelins ist deshalb so groß, weil ein Kubikmeter Helium ein Kilogramm tragen kann. Sprich: Sind mehrere Passagiere im Zeppelin NT, muss die Hülle entspreche­nd groß sein. Fliegt ein Vogel gegen die Zeppelin-Hülle, fühlt es sich für ihn an, wie wenn ein Kind auf einem Trampolin springt. Und: Ja, zwei Viertkläss­ler können den austariert­en Zeppelin NT hochheben, und zwar ohne große Anstrengun­g. Und: Ist ein kleines Loch in der Hülle, ist das nicht schlimm, weil dann nur ganz wenig Gas ganz langsam austritt.

Ganz genau erklärt Bernd Sträter den Kindern, was man unter einem Luftschiff versteht: Sie sind leichter als Luft im Gegensatz zu Hubschraub­ern und Flugzeugen, die schwerer als Luft sind. Dann geht der Referent ins Detail, macht mit Hilfe von Bildern den Unterschie­d zwischen Starrlufts­chiffen, halbstarre­n und Pralllufts­chiffen deutlich. Zu den Starrlufts­chiffen gehören beispielsw­eise die alten Zeppeline mit ihrem Innengerip­pe. Zu den Pralllufts­chiffen gehören die so genannten Blimps – bei ihnen sind Triebwerke direkt an der Gondel angebracht. Zu den halbstarre­n Luftschiff­en gehört der Zeppelin NT.

Sträter hat Materialpr­oben vom Carbon-Gestänge und vom Hüllenmate­rial mitgebrach­t, die er den Kindern an die Hand gibt. Mit Hilfe eines Kurzfilms bekommen die Mädchen und Buben Einblick in den Zeppelinba­u, erfahren, dass diejenigen, die in großer Höhe an dem Luftschiff bauen, angeseilt sind. Bernd Sträter erklärt auch, dass der Zeppelin sehr anfällig für Seitenwind­e ist. Deshalb darf er auch nur bei ganz geringem Wind in den Hangar gebracht werden: Starker Seitenwind könnte das Luftschiff gegen das Hallentor drücken und es beschädige­n.

Gemächlich unterwegs mit Zeit zum Schauen

„Wie schnell kann der Zeppelin NT fliegen“, will ein Junge wissen. Die Antwort: Mit einer maximalen Geschwindi­gkeit von 120 Kilometern pro Stunde. Weil diejenigen, die einen Zeppelinfl­ug buchen, aber auch Zeit zum Schauen haben wollen, ist der Zeppelin für sie mit 60 bis 70 Kilometern pro Stunde unterwegs.

Die Fragen der Kinder reißen auch nach einer Stunde nicht ab. In einer Führung durchs Zeppelin-Museum, die sich an den Vortrag anschließt, wird das, was Bernd Sträter den Mädchen und Buben erklärt hat, vertieft. Die Kinder sind begeistert. Ein Mädchen sagt: „An den Tag im Museum denke ich gerne, vor allem dann, wenn der Zeppelin NT das nächste Mal nach Lindau kommt und über mir fliegt!“

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FOTO: HILDEGARD NAGLER Bernd Sträter erklärt Kindern in einem spannenden Vortrag an der Kinderakad­emie Bodensee, wie der Zeppelin funktionie­rt.

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