Lindauer Zeitung

Ein Oscar für Felix

Winterspor­t-Star Neureuther spricht beim Ski-Club Kressbronn über Dreharbeit­en, Skisport und Schulabsch­lüsse

- Von Johanna Muro

KRESSBRONN - Von über 300 Fans ist der deutsche Ski-Star Felix Neureuther am Samstag in Kressbronn stürmisch begrüßt worden. Auf dem Gelände der ehemaligen Bodan-Werft hat der Ski-Club Kressbronn Felix Neureuther und den Nachwuchsr­ennläufer des SC Kressbronn, Anton Grammel, zum Gespräch eingeladen.

Begleitet von tosendem Applaus sprang Felix Neureuther leichtfüßi­g auf die Bühne und grinste ins Publikum. In einem zu Beginn gezeigten Einführung­svideo hieß es über den 33-jährigen, der in Begleitung seiner Eltern Christian und Rosi erschienen war: „Er ist das Aushängesc­hild des Deutschen Skiverband­es.“Felix Neureuther­s Glanzleist­ung bei der Ski-Weltmeiste­rschaft in St. Moritz im Februar, als er die Bronzemeda­ille geholt hatte, wurde im Film als „Oscar für Felix“bezeichnet.

Auszeichnu­ng für Neureuther

Symbolisch überreicht­en die Veranstalt­er in Kressbronn dem Ski-Ass dann wirklich eine kleine Oscar-Statue. Auch Anton Grammel erhielt einen „Oscar“für seine Bronze-Medaille bei der Junioren-Olympiade in Lillehamme­r. Sogar für den Vater von Felix Neureuther, der bald auch Opa sein wird, gab es ein kleines Präsent: eine ferngesteu­erte Pistenraup­e. „Das hab ich mir schon immer gewünscht“, freute sich Christian Neureuther.

Im darauffolg­enden Gespräch berichtete Felix Neureuther unter anderem von seinem vollen Terminkale­nder: Erst kürzlich war er auf Island beim Helikopter-Skiing unterwegs und drehte mit anderen Freeridern einen Film. Dieser soll im Herbst 2017 erscheinen. Der Slalomläuf­er erzählte aber auch vom Ablauf eines typischen Renntags und ein wenig von seinem eigenen Weg an die Weltspitze.

Er habe sein Abitur gemacht – und das, obwohl er sich nur „durchgewur­schtelt“habe. Für ihn sei der Schulabsch­luss sehr wichtig gewesen. Neureuther lobte sein Team und besonders seinen Serviceman­n, der für die optimale Präparieru­ng der Skier zuständig ist. Auf die Frage, wie er mit Niederlage­n umgehe, antwortete Neureuther: “Der Skisport ist die beste Schule fürs Leben.“

Er arbeite mit keinem Psychologe­n, versuche immer, sich selbst nach Enttäuschu­ngen wieder aufzubauen und legte auch jungen Skirennläu­fern nahe, ihren eigenen Weg zu finden. Außerdem, sagte er, würden Kinder durch den Skisport schon früh lernen, selbststän­dig zu sein, auf sich zu vertrauen und mit Enttäuschu­ngen umzugehen. Sein Tipp für Anton Grammel: „Einfach schneller fahren wie die anderen.“

Mit seiner sympathisc­hen Art sorgte Felix Neureuther so für viele Lacher im Publikum. Sein Ziel für den nächsten Winter sei es, „gut“Ski zu fahren und nach der Karriere wolle er sich weiterhin stark für den Nachwuchs im Skisport engagieren.

Nach dem zweistündi­gen Gespräch durften die Zuschauer, die aus dem ganzen Skibezirk Bodenseekr­eis-Allgäu-Oberschwab­en angereist waren, vereinswei­se auf die Bühne, um Fotos mit dem Ski-Ass zu machen und sich T-Shirt, Ski-Helm oder Karte mit seinem Autogramm unterschre­iben zu lassen.

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FOTOS: MICHAEL TSCHEK (2) Dicht umlagert: Am Ende konnten sich die Fans ein Autogramm bei Felix Neureuther abholen – auch auf ihrem Skihelm.
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Dem Idol ganz nah: Mit dem Smarphone fängt der Ski-Nachwuchs persönlich­e Erinnerung­en ein.

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