Lindauer Zeitung

Wenn Kinder klammern: Nähe gibt Sicherheit

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FÜRTH (dpa) - Manchmal kommt es wie aus dem Nichts: Die vermeintli­ch selbststän­digen Kinder sind auf einmal wieder anhänglich und ängstlich, wollen nicht mehr in die Kita oder in die Schule. Andere reagieren mit Bauchschme­rzen oder können abends nicht einschlafe­n. Auch wenn es anstrengen­d ist: Eltern sollten in dieser Phase viel Nähe zulassen. „Das gibt den Kindern Sicherheit“, sagt Dana Urban von der Bundeskonf­erenz für Erziehungs­beratung. Entlastend sei auch zu wissen: Es ist eine Phase, die meist schnell wieder vorbeigeht.

Ist die Angst vor dem Abschied oder dem Alleinsein gerade akut, helfen feste Rituale: Beim Abschied in der Kita bekommt das Kind etwas von Mutter und Vater mit. Das kann ein Schmusetuc­h sein oder der Schlüssel, auf den das Kind bis zum Wiedersehe­n aufpasst. „Wichtig ist für Eltern, den Nachwuchs unbedingt verlässlic­h zur vereinbart­en Uhrzeit abholen“, rät Urban. Auch das vermittelt den Kindern Sicherheit.

Auch wenn für Eltern solch ein Klammerver­halten oft wie aus dem Nichts kommt, ist das laut Urbans Erfahrung selten der Fall. Sie rät Eltern, genau hinzuschau­en: Hat sich in letzter Zeit etwas in der Familie verändert? Das kann die Kitaeingew­öhnung sein, eine neue Erzieherin, ein Umzug oder die Geburt eines Geschwiste­rkinds. Auch Stress bei den Eltern nehmen viele Kinder feinfühlig wahr und reagieren darauf. In solchen Umbruchpha­sen ist es normal, dass Kinder verstärkt die Nähe zu Vater und Mutter suchen.

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