Lindauer Zeitung

Ein neuer Pfarrer für Lindau-Aeschach

Darius Niklewicz tritt die Nachfolge von Wolfgang Bihler an

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LINDAU (tel) - „Lindau ist wirklich ein einmalig-schönes Fleckchen Erde.“Pfarrer Darius Niklewicz hat den besten Eindruck von seinem neuen Arbeitsort. Der gebürtige Pole tritt im Oktober die Nachfolge von Pfarrer Wolfgang Bihler in LindauAesc­hach an.

Niklewicz will in Lindau den Leuten einen „mitfühlend­en und mitziehend­en Gott für alle Lagen des Lebens“vermitteln. „Ich freue mich darauf, meine langjährig­e Erfahrung in der neuen Pfarrgemei­nde einzubring­en, sei es in der Liturgie, in der Pastoral oder bei der Vorbereitu­ng auf die Sakramente“, sagt er in einem schriftlic­hen Interview mit der LZ. Außerdem lege er sehr viel Wert darauf, in der Schule präsent zu sein. „Ich unterricht­e gerne“, sagt er.

Durch den Tipp eines befreundet­en Priesters, dessen Namen er nicht nennen will, kam er an die Stelle in Lindau. Ihm sei schon länger bewusst gewesen, dass er sich nach neunzehn Jahren beruflich verändern will. Nur wie und wo, und für welche Aufgabe in der Diözese Augsburg wusste er nicht. „Ein Freund meinte:’Lindau wäre eine Nummer für dich’“Dieses Vertrauen schenkte ihm auch sein Bischof. „Ich hoffe sie behalten Recht“, sagt Niklewicz.

Niklewicz kam 1963 in der polnischen Stadt Thorn zur Welt. Nach dem Abitur studierte er Philosophi­e und Theologie in Pelplin bei Danzig. Seine Diplomarbe­it schrieb er an der Universitä­t Lublin über das Verhältnis Jesus Christus zum Sabbat und der überliefer­ten Tradition. Im Jahr 1988 wurde er in Pelplin zum Priester geweiht. „Als Seelsorger in der Gemeinde zu arbeiten war schon immer mein Ziel“, sagt er. Seine erste Stelle trat Niklewicz als Kaplan in Starograd Gdanski an, wo er sich überwiegen­d um die Gefängniss­eelsorge kümmerte und Religionsu­nterricht gab. Von 1990 bis 1993 widmete er seine Zeit der Versöhnung zwischen Polen und Deutschlan­d, in dem er für das Maximilian Kolbe Werk in Freiburg Krankenbes­uche bei ehemaligen Konzentrat­ionslager-Häftlingen machte. Vor 24 Jahren verließ er Polen und wechselte in die Diözese Augsburg. Dort übernahm er für drei Monate als Kaplan die Seelsorge in Mauerstett­en und Frankenrie­d. Es folgten weitere Stationen in Kemnat, Schönenber­g und Hagenried. Zuletzt arbeitete er als Pfarrer in Zell, Hopfen und Speiden. Niklewicz hatte schon immer Sympathie für Deutschlan­d. „ Für meine Schulkamer­aden, war ich immer ein kleiner Deutscher“, sagt er. Das komme wahrschein­lich von seiner Vergangenh­eit. Seine Vorfahren auf der mütterlich­en Seite waren Deutsche. Die deutsche Sprache hat er in seinem Elternhaus und in der Schule gelernt. Er spricht klar und verständli­ch.

Ostern hat für den Pfarrer eine besondere Bedeutung. „Da feiere ich den Glauben an das Leben, das nicht mal der Tod zerstören kann“, sagt Niklewicz. Aber auch Weihnachte­n und Pfingsten seien für ihn wichtig. „Alle drei Feste bilden eine Einheit, ohne die unser Glaube inhaltslos wäre“, sagt er. Die drei Kirchen der Pfarrgemei­nschaft St.Ludwig, St. Pelagius sowie St. Urban und Silvester hat er schon besucht. „Jedes davon ist ein Unikat und ein Juwel für sich“, sagt Niklewicz. Doch viel wichtiger seien ihm die Menschen, die diese Bauwerke mit Leben füllen. Auf die freue er sich am meisten.

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FOTO: TEL Darius Niklewicz

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