Wille und Geschwindigkeit lassen Metall bersten
Die beiden Shaolin-Mönche begeistern am Gitz das Publikum mit einer kleinen Show
LINDAU (roi) - Shaolin-Schüler Li lässt eine Eisenstangen auf seinem Kopf zerbersten, Großmeister Zheng wirft eine Nadel durch eine Scheibe: In einer kleinen Vorführung am Gitzenweiler Hof haben die beiden Shaolin-Mönche große und kleine Zuschauer zum Staunen gebracht. „Das ist kein Trick, sondern Schnelligkeit und Konzentration“, versichert der Shaolin-Großmeister.
Shaolin ist der Name eines buddhistischen Mönchsordens in China und seiner Mitglieder. Er steht auch für das Ursprungskloster des Ordens, das am Berg Songshan im Ort Dengfeng in der Provinz Henan im Herzen Chinas liegt. Es ist berühmt für seinen Kampfkunststil, besser bekannt als „Shaolin Kung Fu“. Das Kloster gilt außerdem als die Geburtsstätte des historischen Chan-Buddhismus, des Vorläufers des Zen.
Hierzulande sind die Shaolin durch die Kung-Fu-Filme sowie durch verschiedene „Shaolin“Showgruppen, die mit ihren akrobatischen Leistungen und beeindruckenden Fähigkeiten durch die Länder touren, bekannt geworden.
Während viele von ihnen nur wenig mit den Mönchen des Klosters zu tun haben, hat Zheng nach eigenen Angaben selbst in dem bekannten Kloster gelebt. Er setzt damit die Tradition seiner Familie fort. Schon sein Großvater war Kung-Fu-Meister, sein Vater ist ebenfalls ein sehr bekannter Großmeister. Zheng lebt inzwischen nicht mehr im Kloster, er hat Familie und eine eigene Schule mit 60 Schülern in Henan, denen er die traditionelle Lehre vermittelt.
Wie aber kann man eine Nadel durch eine Glasscheibe werfen? Es gelte das „Qi“zu beherrschen, die Energie. Dazu sei viel Übung nötig. Warum Europäer das nicht können, erklärt Zheng so: „Bei ihnen ist der Wille noch nicht genug da. Wenn der Wille da ist, dann erreicht man das.“