Ulm vergibt den ersten Matchball
Der Hauptrundensieger kassiert in Ludwigsburg das 2:2 und steht nun unter Druck
LUDWIGSBURG (pim) - Die Viertelfinalserie um die deutsche BasketballMeisterschaft zwischen Ratiopharm Ulm und Ludwigsburg geht über die volle Distanz. Die Ulmer verloren das vierte Spiel in der MHP-Arena mit 76:84 und müssen am Donnerstag (19 Uhr) kontern, sonst ist diese bisher so tolle Saison unerwartet früh zu Ende.
Mit von der Partie war auf Ulmer Seite – trotz seiner Rückenbeschwerden und obwohl er zwei Tage nicht trainiert hatte – Taylor Braun. Die Ulmer kamen erneut gut uns Spiel. Der Hauptrundenerste lag im ersten Viertel mit 8:3 und 18:12 vorn, aber mit einem 7:0-Lauf zum Ende dieses Spielabschnitts holte sich Ludwigsburg die 19:18-Führung. Rocky Trice legte zu Beginn des zweiten Viertels postwendend nach, und Leibenath reagierte schon nach 37 Sekunden mit einer Auszeit. Der Ulmer Trainer beschwor seine Schützlinge, physisch und aggressiv dagegen zu halten, und die nahmen sich diese Mahnung zu Herzen. Ludwigsburg kam in der Folge kaum zu leichten Würfen, vor allem den Centerkoloss Jack Cooley hatten die langen Ulmer zunächst gut unter Kontrolle. Allerdings wurde es auch ihnen in der Offensive schwer gemacht, deshalb lagen sie zur großen Pause nur knapp mit 35:34 vorn.
Aber wie schon am Samstag kam dieser Jack Cooley mit Verzögerung gewaltig ins Rollen – und wurde von seinen Teamkollegen in Halbzeit zwei auch viel besser eingesetzt. Im dritten Viertel gingen zehn Punkte auf das Konto des 2,06-Meter-Manns, Ulm lag am Ende 50:54 hinten – der längste Ulmer Raymar Morgan saß da mit einer blutenden Nase auf der Bank.
Der wertvollste Spieler der Bundesliga kam zwar im letzten Viertel früh zurück, aber gegen Cooley fehlten ihm in der Verteidigung ebenso wie seinen Teamkollegen die Mittel. Wenn überhaupt, dann war der Ludwigsburger Center nur mit Fouls zu stoppen. Trotzdem durften die 400 mitgereisten Ulmer Fans lange darauf hoffen, dass ihre Mannschaft den Halbfinal-Einzug im vierten Spiel perfekt macht. Aber nach einem Korbleger von Cooley plus Bonus-Freiwurf war das Ding zwei Minuten vor Schluss beim Stand von 76:68 durch. Bei den Ulmern dagegen fehlte es Kapitän Per Günther (zwei Treffer/sieben Versuche), Casey Prather (2/7) und Chris Babb (2/10) an Zielwasser, auch der lädierte Braun traf nur einen von fünf Würfen.
Der Gewinner des Duells trifft im Halbfinale auf die Oldenburger, die den Sack mit einem 94:86 gegen Bayreuth zumachten.