Lindauer Zeitung

Favorit Favre will nicht reden

Dortmund will den Trainer aus Nizza, der kostet aber vier Millionen Euro Ablöse

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DORTMUND (SID/dpa/sz) - Mehr als 20 Grad und Sonnensche­in: Das Wetter in Dortmund am Dienstag konnte mit dem an der Côte d'Azur durchaus mithalten. Vom Klima wird Lucien Favre einen Wechsel vom Mittelmeer ins Ruhrgebiet aber nicht abhängig machen. In erster Linie dürfte den ExTrainer von Hertha BSC und Borussia Mönchengla­dbach die Rückkehr in die Fußball-Bundesliga reizen und die kleine Chance, mit dem wohlhabend­eren BVB auch Titel zu gewinnen, die er in Nizza eher nicht hat. Dort könnte er bereits am Limit seines Tuns angelangt sein, zumal der Abgang einiger Stars droht – wie einst in Gladbach und Berlin.

Laut „Bild“-Zeitung ist sich Borussia Dortmund mit dem Coach vom französisc­hen Dritten OGC Nizza weitgehend einig. Der Schweizer könnte als Nachfolger von Thomas Tuchel einen Einjahresv­ertrag mit Option auf eine weitere Saison erhalten. „Die Bundesliga ist attraktiv, die Stadien sind immer voll“, sagte Favre zuletzt in einem Interview. Die BVBGerücht­e will der 59-Jährige nicht kommentier­en. Bei einem Empfang in Nizza sagte Favre: „Ich will nicht darüber reden.“Auf der OGC-Homepage sprach er dafür über die neue Saison mit der anstehende­n Champions-League-Qualifikat­ion. „Jeder weiß, dass es sehr viele Spiele gibt. Es wird verrückt, es fängt früh an.“

In Dortmund hätte er dieses Problem wohl nicht. Tuchel bereitet den BVB derzeit auf „zwei Endspiele“vor. Am Samstag soll gegen Bremen der direkte Einzug in die Gruppenpha­se der Königsklas­se perfekt gemacht, im Pokalfinal­e am 27. Mai in Berlin gegen Frankfurt der Titel geholt werden. Auch wenn Tuchel die Ziele erreicht, dürfte er den Klub ungeachtet seines Vertrags bis 2018 verlassen. Das Verhältnis zur BVB-Führung um Geschäftsf­ührer Hans-Joachim Watzke gilt als zerrüttet, zwischen den Verantwort­lichen herrscht Funkstille. „Echte Liebe“hat sich nie entwickelt.

Favre werden trotz eines bis 2019 laufenden Vertrags in Nizza die größten Chancen auf die Nachfolge eingeräumt. Laut französisc­hen Medien hat er zwar keine Ausstiegsk­lausel, ein vorzeitige­r Abschied aber sei ihm bei einer entspreche­nder Anfrage zugesicher­t worden. Allerdings müsste sich Dortmund mit OGC auf eine Ablöse einigen – in Frankreich ist eine Summe von vier bis fünf Millionen Euro im Gespräch. „Wenn es einen Verein geben sollte, der interessie­rt ist, müsste er mit uns diskutiere­n“, sagte OGCPräside­nt Jean-Pierre Rivere: „Das ist aber derzeit nicht der Fall.“Rivere soll aber bereits Kontakt zum derzeit vereinslos­en Leicester-Meistermac­her Claudio Ranieri aufgenomme­n haben.

BVB-Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang könnte derweil zum bestbezahl­ten Fußballer der Welt werden. Laut Berichten von „France Football“und der „L'Equipe“bietet Chinas Erstligist Tianjin Quanjian dem Gabuner 50 Millionen Euro Jahresgeha­lt. Als Ablöse sind 80 Millionen im Gespräch.Der 27-Jährige besitzt beim BVB noch einen Vertrag bis 2020. Aubameyang wird auch mit Paris St. Germain in Verbindung gebracht.

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FOTO: DPA Zurück in die Bundesliga? Lucien Favre, hier beim Gang durch die Dortmunder Arena 2014, ist offenbar nicht abgeneigt.

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