Lindauer Zeitung

Der neue Edeka kommt als Markthalle daher

Bis zur Neueröffnu­ng am 1. Juni sind in Weißensber­g noch die Handwerker aktiv

- Von Dirk Augustin

- Noch sind Handwerker aktiv, Mitarbeite­r räumen Regale ein, und die Chefs Herbert und Johannes Esslinger müssen überall Anweisunge­n geben. Doch die beiden sind sicher, dass bis zur Eröffnung am 1. Juni alles fertig ist. Dann können Kunden endlich im neuen Edeka Esslinger in Weißensber­g einkaufen.

So kurz vor der Eröffnung hat Herbert Esslinger kaum Zeit für ein Gespräch, denn er und sein Sohn sind an allen Ecken gefragt. Dort will ein Handwerker wissen, wie er eine Lampe anbringen soll, an anderer Stelle fragt jemand, wie die Leisten an die Kühlgeräte anzukleben sind. Und im Bereich der künftigen Käse- und Fleischthe­ke sind die Maler aktiv. Doch Esslinger strahlt Ruhe aus. Aufgrund seiner Erfahrung ist er sicher, dass alles im Zeitrahmen bleibt.

Dabei ist es eine Menge Arbeit, um solch einen Vollsortim­entmarkt für die ersten Kunden vorzuberei­ten. 250 000 Päckchen und Artikel sind in die Regale einzuräume­n. Und alles muss richtig beschrifte­t sein. 20 000 Waren wird Esslinger in dem neuen Markt anbieten, und von jedem sollen mindestens zehn Stück im Regal liegen oder stehen. Doch beim Gespräch mit der LZ ist der Großteil schon erledigt. Kosmetika, Konserven, Puddingpul­ver – alles, was nicht verderblic­h ist, ist eingeräumt.

Die Arbeiten konzentrie­ren sich also noch auf die Theken und Truhen für Frischware­n. Esslinger hofft, dass die Kunden ausreichen­d neugierig sind auf den neuen Markt, auf den die Weißensber­ger so lange warten mussten. Doch seiner Meinung nach hat sich das gelohnt. Vor außen ahnt man nicht, dass man im Inneren eine Atmosphäre wie in einer Markthalle vorfindet. Ziegel und Altholz geben dem Raum etwas Gemütliche­s: „Wir haben nicht nur einen Standardma­rkt errichtet, wie er ursprüngli­ch geplant war, sondern richtig was draufgepac­kt“, sagt Esslinger.

Direkt hinter dem Eingang finden die Kunden den Backshop, in dem Esslinger Backwaren verkauft, die seine Mitarbeite­r überwiegen­d selbst backen. Lediglich den Teig für die Knautzen und Seelen lässt er täglich frisch anliefern. Dazu gehört ein Café und eine Terrasse. Dort wird es auch Mittagsmen­üs geben. Erstmals testet Esslinger die Zubereitun­g frischer vegetarisc­her Gerichte, auch einen Pizzaofen gibt es in der neuen Markthalle in Weißensber­g, das gibt es in seinen anderen Märkten bisher nicht.

Zweimal ausgezeich­net als „Bester Supermarkt des Jahres“

Wie in in Neuravensb­urg, Kressbronn und Langenarge­n bietet Esslinger auch in Weißensber­g Obst und Gemüse, Käse und Nudeln, Marmeladen, Essig und andere Produkte „aus unserer Heimat“. Diese Produkte werden im Umkreis von 50 Kilometern produziert. Über viele dieser Produkte erzählt Esslinger lange Geschichte­n, weiß wie gepflanzt, gepflegt und geerntet wird, kennt die Verarbeitu­ng genau. Für dieses beste Konzept zur Kooperatio­n mit der Landwirtsc­haft ist Esslinger auf der Grünen Woche in Berlin mit dem „Regio-Star“ausgezeich­net worden. „Da sind die Esslingers richtig stolz darauf“, sagt er und erzählt, dass er zudem schon zweimal die Auszeichnu­ng „Bester Supermarkt des Jahres“erhalten hat.

Eine Poststelle und eine Reinigungs­annahme wird Esslinger außerdem bieten, später auch eine LottoAnnah­mestelle. Wichtig für Weißensber­g, das keine Filiale einer Bank oder Sparkasse mehr hat: Wie in allen Esslinger-Märkten können Kunden auch bis zu 200 Euro Bargeld abheben.

35 Mitarbeite­rn bietet Esslinger in dem neuen Markt Arbeitsplä­tze. Er wird den Markt mit seinem Sohn Johannes und dessen Partnerin Sarah Erath führen, Marktleite­r wird Eminio Koros. Als Einzugsgeb­iet rechnet Esslinger außer Weißensber­g noch mit Sigmarszel­l, Achberg, Oberreitna­u und den Gitzenweil­er Hof. Aber er glaubt auch, dass neben den Schweizern, die auf dem Golfplatz in Weißensber­g spielen, auch grenznahe Österreich­er den schnellen Weg über die Autobahn zu ihm nehmen werden, als sich in Lindau in den Stau einzureihe­n.

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FOTO: DIK Sie freuen sich auf die Eröffnung des Edeka in Weißensber­g (von rechts): Herbert und Johannes Esslinger, Sarah Erath und Eminio Koros.

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