Polizei bekommt Mitteilungsdienst
NÜRNBERG (lby) - Bayerns Polizisten sollen bei größeren Einsätzen schneller Fotos, Videos und andere Dateien untereinander austauschen. Daher werden künftig alle Polizeistreifen mit speziellen Mobiltelefonen ausgestattet. Die Geräte verfügen über ein Programm, mit dem die Beamten sekundenschnell zum Beispiel Bilder von gesuchten oder vermissten Personen übermitteln können. Bislang mussten Bilder in der Regel zunächst in den Dienststellen eingescannt werden.
Der am Freitag von Innenminister Joachim Herrmann (CSU) in Nürnberg vorgestellte neue „Polizei-Messenger“ähnelt in den Funktionen dem Mitteilungsdienst WhatsApp. Das vom Mobilfunkanbieter Vodafone betriebene System sei aber nach außen abgeschottet. Polizisten, die gemeinsam an einem Fall arbeiten, könnten etwa in Gruppen-Chats ihre Erkenntnisse austauschen.
Dateien können mit dem Messenger nur innerhalb der bayerischen Polizei und nicht an externe Nummern verschickt werden. Außerdem können die Beamten über die 16 vorinstallierten Apps hinaus keine eigenen Programme installieren. Die iPhones seien gegen fremden Zugriff „bestmöglich geschützt“, zum Beispiel im Fall eines Verlustes. In den Dienststellen wird der Messenger auf Computern installiert. Der „Polizei-Messenger“wurde im vergangenen Jahr während des Münchner Oktoberfestes erstmals auf etwa 90 Smartphones und 60 Computern erprobt.
Die für die Polizei neue Kommunikationstechnik soll in den kommenden Monaten im Einsatzgebiet des Polizeipräsidiums Mittelfranken erprobt werden. Vodafone kündigte an, bis Ende des Jahres rund 2800 der neuen Smartphones an die bayerische Polizei auszuliefern. 2018 solle dann jeder Streifenwagen damit ausgerüstet sein, teilte das Ministerium mit.