Ortsheimatpfleger besichtigen Lindenhofvilla
Marigret Brass-Kästl führte sie durch Villa und Park
Erbauer zu erfahren.
Stadtheimatpflegerin Marigret Brass-Kästl empfing die Gruppe vor der Rotunde der Lindenhofvilla und führte sie dann in die zugänglichen Räume der Villa. Die Geschichte des Lindauer Kaufmanns Friedrich Gruber, der sich bereits in jungen Jahren einen Namen als Kaufmann und Finanzier in der italienischen Baumwollmanufaktur machte, ist der Erbauer der schlossartige Villa Lindenhof. Mit 35 Jahren zwang ihn ein Lungenleiden dazu die rastlose Tätigkeit einzuschränken und er beschloss, sich in seiner Heimatstadt Lindau ein „Landgut“erbauen zu lassen.
Der junge Münchner Architekt Franz Jakob Kreuzer erbaute die herrschaftliche Villa 1840 umgeben von einem weitläufigen Park, den der renommierte Gartengestalter und Professor für Botanik in Düsseldorf, Maximilian Friedrich Weyhe entwarf. 1956 erwarb die Stadt Lindau den Park und die Villa. Heute steht der Lindenhof unter Denkmalschutz und der Park ist ein bedeutendes Gartendenkmal am bayerischen Bodenseeufer. Von der Villa Leuchtenberg im Osten der Stadt Lindau bis zur Villa Alwind im Westen erstreckt sich über sechs Kilometer eine der bedeutendsten Villen- und Parkregionen Bayerns.
Seit 1998 bemüht sich der Förderverein „Gartendenkmal Lindenhofpark“die Stadtgärtner bei der Pflege des Parks und bei Restaurierungsvorhaben zu unterstützen und diesen bedeutsamen historischen Park als Zeugnis einer vergangen Epoche zu bewahren. Der Park wird auch in die „Kleine Gartenschau“die 2021 in Lindau stattfindet mit einbezogen. Die Villa Lindenhof beherbergt heute das sehenswerte Friedensmuseum, einige Wohnungen und den Förderverein.
Im Strand Café des Lindenhofbades informierte Wolfgang Sutter, der Vorsitzende des Heimattages, über die anstehenden Ausstellungen in Wasserburg über den „Schriftsteller Martin Walser“und den „Heimischer Obstbau gestern und heute“sowie in Hergensweiler über „Kreuze, Kelche und Reliquien“die die Ortsheimatpfleger auch im Rahmen einer Führung besuchen werden. Nach der Einstellung des Jahrbuchs hat der Heimattag für die Ortsheimatpfleger, Chronisten und Interessierten an der Heimatpflege keine Möglichkeit mehr ein Sprachrohr zu haben. „Deshalb wollen wir neue Wege gehen“sagt Wolfgang Sutter und fordert die Ortsheimatpfleger auf, redaktionelle Berichte über Geschichten und Menschen ihrer Orte zu schreiben. Der Heimattag will diese Beiträge sammeln um sie dann in Heft oder Buchform der Nachwelt zu erhalten. Landrat Stegmann sagte die finanzielle Unterstützung bei der Herausgabe Schriften zu.