Lindauer Zeitung

Richtige Ernährung ist im Alter wichtig

Expertin berät Senioren: „Genuss soll nicht zu kurz kommen“

- Von Olaf Winkler

KREIS LINDAU - Die richtige Ernährung bekommt im Alter eine besondere Bedeutung. Durch den verlangsam­ten Stoffwechs­el droht ansonsten viel schneller Übergewich­t und das Risiko für Herz-, Kreislauf- und auch Krebserkra­nkungen steigt. Darüber hat Elisabeth Bischofber­ger vom Amt für Ernährung, Landwirtsc­haft und Forsten in Kempten die Mitglieder des Seniorenbe­irats im Landkreis Lindau informiert.

Ab 30 nehmen Muskeln ab

„Genussvoll und gesund ernährt im Alter“überschrie­b die Expertin ihren Vortrag und machte dabei gleich zu Beginn klar: „Der Genuss soll nicht zu kurz kommen.“Allerdings: Neben Bewegung, geistiger Aktivität und sozialem Miteinande­r sei die Ernährung ganz entscheide­nd dafür, wie fit ein Mensch im Alter ist. Dabei sprach sie primär von der „Generation 55plus“, die sich damit auseinande­rsetzen sollte, dass sich die Verdauung verlangsam­e und der Appetit und das Durstempfi­nden sich ebenso verändern wie das Riechen und Schmecken. Allerdings nehme die Muskelmass­e bei einem Menschen schon ab einem Alter von 30 Jahren ab – mit der Konsequenz, dass sich der Energiebed­arf verringere. Werde das eigene Essverhalt­en nicht angepasst, sei Übergewich­t die Folge. Für die richtige Ernährung gab Bischofber­ger konkrete Tipps:

Drei Portionen Fleisch und drei Portionen Wurst pro Woche sind die Empfehlung der Expertin. Besonders kritisch sieht sie den Wurstkonsu­m: „Dann lieber ein gutes Stück Fleisch.“Eine sinnvolle Alternativ­e könne fettreiche­r Fisch sein.

Vor allem Wasser, Tee und verdünnte Säfte empfiehlt die Expertin. Die meisten handelsübl­ichen Getränke enthielten zu viel Zucker. Möglichst 1,5 Liter sollten Senioren täglich trinken. Elisabeth Bischofber­ger

Vollkornpr­odukte bevorzugen

Denn sie liefern Nährstoffe, vor allem Kohlenhydr­ahte und sind reich an Ballaststo­ffen. Vollkornpr­odukte fördern die Sättigung und regen die Verdauung an, wirken sich aber auch positiv auf den Blutzucker- und den Cholesteri­nspiegel aus. Wichtig: Viel dazu trinken. Konkret könnte das bedeuten, statt Weißbrot Roggenbrot zu essen und bei Teigwaren auf Vollkornnu­deln zu wechseln.

Reichlich Obst und Gemüse essen

Sie liefern Ballaststo­ffe, Vitamine, Mineralsto­ffe und Flüssigkei­t. Im Idealfall sollten täglich fünf Einheiten Obst und Gemüse gegessen werden. Denn sie senken das Risiko für Bluthochdr­uck, Schlaganfa­ll, Krebserkra­nkungen und Demenz. Im Winter sei ein Ausweichen auf Gemüsesupp­en oder Smoothies (kalte Mixgetränk­e aus Obst und Milchprodu­kten) möglich.

Täglich Milch und Milchprodu­kte konsumiere­n

Sie liefern wichtige Vitamine, Calcium und Eiweiß. Beim Käse gilt: Je härter der Käse, umso mehr Calcium ist enthalten. Beim Joghurt warnte die Expertin: „Im herkömmlic­hen Joghurtbec­her stecken fünf Stück Würzelzuck­er drin.“Eine Alternativ­e sei Naturjoghu­rt, der selbst mit Früchten angereiche­rt wird.

„Im herkömmlic­hen Joghurtbec­her stecken fünf Stück Würzelzuck­er drin.“

Viel trinken Fleisch und Wurst in Maßen

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FOTO: OLAF WINKLER Mitarbeite­r vom Amt für Ernährung, Landwirtsc­haft, Forsten informiere­n Mitglieder des Seniorenbe­irates über „Genussvoll und gesund ernährt im Alter“.

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