Wenn Eltern Hilfe brauchen
Johanniter geben Tipps für pflegende Angehörige
LINDAU (sz) - Viele Menschen wünschen sich, bis ins hohe Alter selbstständig in der gewohnten häuslichen Umgebung leben und sich dabei sicher fühlen zu können. Möglich machen das heute zahlreiche technische Hilfsmittel, die Senioren unterstützen – etwa Rollatoren, Greifhilfen oder Lupen.
Auch der Hausnotruf ist sinnvoll. Falls etwas passiert, können Betroffene so schnell professionelle Hilfe rufen – eine große Entlastung nicht nur für die älteren Menschen, sondern auch für ihre Angehörigen.
Doch wann ist der Punkt erreicht, an dem Hilfe notwendig wird? Vielen älteren Menschen fällt es schwer, sich und ihren Angehörigen einzugestehen, dass sie Unterstützung im Alltag benötigen.
Kinder und Enkel erkennen dies oft früher als die Betroffenen selbst. Wie man am besten in der Familie über dieses Thema spricht und gemeinsam die passende Unterstützung findet, weiß Philipp Tschugg. Der Sachgebietsleiter Notrufdienste der Johanniter im Allgäu hat dafür vier einfache Tipps parat:
Das soziale Netzwerk aktivieren
Ältere Menschen davon zu überzeugen, dass sie Unterstützung für ein eigenständiges Leben zuhause brauchen, kann durchaus schwierig sein. Beziehen Sie andere Familienangehörige, Freunde und Bekannte mit ein und teilen Sie sich die Aufgabe.
Gemeinsam beraten lassen
Helfen Sie bei der Wahl des Hilfsmittels. Sanitätshäuser und Pflegestützpunkte bieten umfassende Beratungsmöglichkeiten an. Auch Hausund Fachärzte geben Tipps. Wichtig dabei: Zeigen Sie anhand von positiven Beispielen auf, welche praktischen Vorteile solche Hilfsmittel bieten, um weiter selbstständig den Alltag zu meistern.
Angst vor der Handhabung nehmen
Viele Anbieter von Hilfsmitteln bieten Probewochen an. Physiotherapeuten oder Mitarbeiter von Sanitätshäusern können beim Umgang schulen. Auch Hausnotrufdienste können unverbindlich getestet werden.
Wichtig: Helfen Sie Ihren Angehörigen nicht nur bei der Anschaffung, sondern üben Sie auch ein paar mal gemeinsam, wie man beispielsweise den Hausnotruf richtig benutzt.
Auch diese Aufgabe lässt sich gut mit anderen Familienangehörigen teilen, zum Beispiel mit den oft technisch versierteren Enkeln.
Kosten klären und Kostenübernahme prüfen
Praktische Alltagshelfer für ältere Menschen müssen nicht teuer sein: Hilfsmittel wie Rollatoren oder der Hausnotruf beispielsweise werden von der Pflegekasse bezuschusst.