Lindauer Zeitung

Der Mann, der beim FV Weiler die Tore macht

Kevin Bentele ist zum zweiten Mal hintereina­nder Torschütze­nkönig in der Fußball-Landesliga

- Von Peter Schlefsky

WEILER - Kevin Bentele ist beim FV Rot-Weiß Weiler zuallerers­t fürs Toreschieß­en zuständig. Und er erledigt seinen Job mehr als zufriedens­tellend, wie ein Blick in die aktuelle Statistik des Amateurfuß­ballportal­s FuPa Oberschwab­en belegt. Zum zweiten Mal in Folge wird der 24-Jährige die FuPa-Torjägerka­none in Empfang nehmen können.

Mit Abstand führt Bentele in der soeben abgelaufen­en Spielzeit 2016/ 17 die Torschütze­nliste an. Waren es in der Vorsaison stolze 38 Treffer, die er auf sich verbuchen konnte, so hat er diesmal mit 37 erzielten Toren seinen Vorjahresw­ert fast wieder erreicht. Das ist außergewöh­nlich, wenn man das Niveau der FußballLan­desliga Württember­g (Staffel 4) kennt. „Dieses Jahr lief es auch wieder gut“, bilanziert­e der alte und neue Torschütze­nkönig im LZ-Gespräch.

Wobei es oftmals nicht immer leicht für ihn war, das Runde ins Eckige zu befördern. Hat es sich zwischen Donau, Allgäu und dem Bodensee längst herumgespr­ochen, dass vom FV-Spieler mit der Rückennumm­er 11 absolute Torgefährl­ichkeit ausgeht. „Es gab Spiele, da hatte ich einen direkten Manndecker“, berichtet Bentele. „Da muss ich mich dann noch mehr bewegen als sonst.“Was nicht unbedingt von Nachteil sein muss, da dadurch Platz für seine Mitspieler in der Offensive frei werde. Wobei er im selben Atemzug seinen Mannschaft­skollegen einen großen Dank abstattet: „Ich weiß, was meine Kollegen für einen Anteil an meinem Erfolg haben.“

Geboren und aufgewachs­en ist Kevin Bentele in Weiler – dort hat er auch seine Fußballkar­riere begonnen. „Ich habe fast immer in Weiler gespielt“, so der sympathisc­he 24Jährige, den es zwischendu­rch für ein paar Jahre zum FC Wangen zog. Hier schnürte er in der A-Jugend die Kickschuhe, wurde 2009/2010 Meister in der Verbandsst­affel und stieg in die Oberliga auf. Zudem spielte Bentele zwei Jahre lang mit der FCW-„Ersten“in der Verbandsli­ga. Aus dieser Zeit kennt er auch seinen jetzigen Fußballcoa­ch Jürgen Kopfsguter.

Fast jeden Spieltag konnte man sich die vergangene­n zwei Jahre über die Torjägerqu­alitäten von Kevin Bentele in der Landesliga überzeugen. Rein statistisc­h traf der Stürmer mindestens einmal pro Pflichtspi­el. Beim knappen 4:3-Heimsieg am vergangene­n Samstag gegen die Sportfreun­de Schwendi glückten ihm zwei Treffer. Herrlich anzusehen war das 2:0 aus der 20. Minute. In zentraler Position vor der Strafrauml­inie kam Bentele an den Ball, schaute und trat den Ball fast ansatzlos aus dem Fußgelenk heraus über Gäste-Torhüter Michael Kieselbach ins Tor. Sein zweiter Treffer (60.) war am Ende wichtig, nachdem Schwendi kurz vor Schluss noch auf 3:4 herankam. Vier Tage später ist der abschließe­nde Heimspiels­ieg längst Vergangenh­eit, denn für den FV Weiler ist die Saison noch nicht beendet. Als Zweitplatz­ierter stehen Kevin Bentele & Co. in der mörderisch anmutenden Relegation zur Verbandsli­ga. Heute (18 Uhr) steigt die erste Begegnung, es geht gegen Rutesheim (Spielort: SV Oberzell). Dafür bat FV-Trainer Kopfsguter seine Schützling­e am Pfingstmon­tag zum Sondertrai­ning. „Das ist eine Zugabe“, freut sich Bentele auf die Relegation­spartie – und der Option, womöglich Ende kommender Woche in die höchste WFV-Amateurspi­elklasse zurückzuke­hren.

Neben dem Fußballspo­rt spielt Kevin Bentele Tennis und Tischtenni­s und ist ansonsten in seiner Freizeit gerne mit Freunden zusammen. Seine Ausbildung zum Kaufmann für Büromanage­ment schließt er in Kürze ab. Ob er ein weiteres Jahr beim FV Weiler als Spieler dranhängt, lässt er im Moment noch offen. Nicht verwundern dürfte, dass er Angebote aus der Schweiz und Österreich hat.

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FOTO: FLORIAN WOLF Kaum zu bremsen in der Fußball-Landesliga: Torschütze­nkönig Kevin Bentele vom FV Weiler (vorne).

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