Stolze Europäerin
Zum Artikel „Die Briten haben die Wahl“(8.6.): Ich bin eine von 1,2 Millionen Briten, die in Europa leben und nicht über den Brexit abstimmen durften. Auch am 8.6. hatte ich nicht die Möglichkeit, die den harten Brexit befürwortende Theresa May abzuwählen. Obwohl ich britische Staatsbürgerin bin, habe ich kein Stimmrecht in Großbritannien.
1972 kam ich mit 22 Jahren nach Frankfurt und hatte große bürokratische Hürden zu überwinden, um eine Aufenthaltserlaubnis, geschweige denn eine Arbeitserlaubnis in Deutschland zu erhalten. Diese Zeiten der Diskriminierung möchte ich nicht noch einmal durchmachen! Damals hatte der britische Premier Ted Heath die Idee der EWG vorangetrieben – ich sah in einem gemeinsamen Europa meine berufliche Chance und studierte Französisch, Italienisch und Deutsch, um fit für die europäische Zukunft zu sein.
Jetzt wollen die Briten wieder zurück zu den „good old days“, als angeblich alles ohne Europa besser war. Ich bin stolz, Europäerin zu sein und hätte nie gedacht, dass ich mich eines Tages schämen würde, Britin zu sein.
Da ich über 15 Jahre im Ausland lebe, habe ich, im Gegensatz zu anderen Europäern (zum Beispiel Italien), nach britischem Recht kein Wahlrecht in meinem Herkunftsland. Ich habe deshalb 2009 auch die Deutsche Staatsbürgerschaft angenommen, um überhaupt einmal wählen zu dürfen.
Ich finde es ungerecht, dass wir europäischen Briten von den Wahlen in Großbritannien ausgeschlossen sind und bin zutiefst betroffen, dass Großbritannien nicht mehr zur EU gehören will. Susan Neugebauer, Leutkirch
Geld besser an die Allgemeinheit
Zum Artikel „Steuer für Brennelemente nicht rechtens“(8.6.): Nun hat das Bundesverfassungsgericht entschieden. Die Brennelementesteuer ist verfassungswidrig. Das erhobene Geld ist zurückzuzahlen. An unsere notleidenden Energieriesen. Dass diese Abgabe eingepreist war, und den selben Konzernen ja vom Steuerzahler ein großes Geschenk gemacht wurde durch Rabatt beim Atomausstieg, interessiert in diesem Zusammenhang eher weniger.
Jedoch sollte dieses Geld nicht der nachträglichen Gewinnsteigerung, sondern der Allgemeinheit zugute kommen. Sonst müssten sich die Verbraucher wohl wegen nachträglich überzogener Strompreise an die Gerichte wenden. Stefan Blume, Friedrichshafen
2020 ist Trump hoffentlich weg
Zum Leitartikel „Kurzfristige Machtpolitik“(2.6.): Trump mag mit sich oder in der Familie gerungen haben, seine falsche Behauptung, Klimaschutz sei nur eine unnötige Idee der Chinesen, endlich als wahlkämpferische Täuschung zu offenbaren. Diese Offenbarung ist nun erfolgt. Trump will das Klimaabkommen von 2015 für die USA nicht etwa ersatzlos ad acta legen, sondern wegen vermeintlicher Partikularinteressen lediglich nachverhandeln.
Zudem weiß Trump, dass das Klimaschutzabkommen bis 2020 völkerrechtlich bindend ist. Er weiß auch, dass Bundesstaaten wie Kalifornien ihm bei seinem untauglichen Bemühen um einen einschränkenden „Deal“ohnedies nicht folgen. Die Kurzfristigkeit seiner Machtpolitik wird Trumps übersteigertes Ego allerdings für die Jahre nach 2020 noch nicht wahrhaben wollen: So Gott will, hat Amerika dann einen neuen Präsidenten. Frank Müller-Thoma, Langenargen
Blumenwiese für die Vögel
Zum Artikel „40 Prozent der Vogelarten sind im Südwesten vom Aussterben bedroht“(13.5.): Auf meinem Rasen darf alles stehenbleiben, was wächst und blüht: Margeriten, Kornblumen, Klee und so weiter. Es ist eine bunte Blumenwiese. Ich freue mich an diesen Blumen und finde den „glattgeschorenen“Rasen öd und langweilig. Meine Kinder warten mit dem Mähen, bis ich das „Jetzt“gebe. Marga Rehmann, Schwendi
Hunde können nichts dafür
Zum Artikel „Kangals: In Hessen gefährlich, in Baden-Württemberg nicht“(2.6.): Ich möchte mich gerne äußern, da ich selbst einen Hund besitze und auch selbst immer wieder Erfahrungen mit nicht erzogenen, falsch erzogenen oder vermenschlichten Hunden mache. Alle Hundewelpen, egal welche Rasse, kommen rein auf die Welt und werden vom Menschen zu dem gemacht, was sie im Erwachsenenalter sind. Leider wird, wie im aktuellen Fall, der Hund als gefährlich dargestellt, obwohl man hier von einem Haltungsfehler der Hunde ausgehen muss, und um eine Überforderung und Messsihaltung mit Tieren.
Verantwortlich ist auch das Veterinäramt, das bereits von den Missständen in Kenntnis gesetzt wurde und die Haltung der vielen Tiere als normal bezeichnet. Es muss erst immer etwas passieren, bevor diese Menschen zur Verantwortung gezogen werden, leider zum Nachteil der Tiere.
Kangals sind keine gefährlichen Hunde, solange man sie artgerecht hält, sich mit dieser Rasse beschäftigt und sie ihrer Rasse entsprechend auslastet. Hunde, die den ganzen Tag alleine gelassen werden, sind nicht ausgelastet und suchen sich Beschäftigung. Ich stelle mich auf die Seite der Hunde, denn die sind das, was der Mensch aus Ihnen macht. Petra Braiger, Laupheim
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