Mai im Wetterrückblick: Später Frost, frühe Hitze
Das wechselhafte Aprilwetter setzt sich weiter fort
BAD SCHUSSENRIED - Da sich vollständige Monate statistisch gesehen leichter erfassen lassen, endete für die Meteorologen am 31. Mai ganz offiziell der Frühling, drei Wochen vor dem kalendarischen Datum. Und in diesem Frühling war wirklich alles geboten. Zuerst ausgeprägte Trockenheit und früh im Jahr sommerliche Temperaturen mit einer ungewöhnlich frühen Blüte, dann mehrere Kaltlufteinbrüche mit verheerenden Spätfrösten und Schnee und Ende Mai hochsommerliche Hitze.
Von wegen „Alles neu macht der Mai“! Das wechselhafte Aprilwetter setzte sich auch im Mai nahtlos fort. Am 1. Mai war es so kalt wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen der Wetterwarte Süd im Jahre 1968 und in der Nacht auf den 10. wurde verbreitet, naturgemäß vor allem auf der Schwäbischen Alb und im Allgäu, aber auch in Teilen Oberschwabens und an der Oberen Donau nochmals Frost und Reif verzeichnet. Am kältesten war es in Hoßkirch und Tuttlingen mit jeweils minus 1,8°C, in Isny (minus 1,9°C) und in Winterlingen (minus 2,2°C). Doch ausgerechnet mit den Eisheiligen, die dieses Jahr ganz offensichtlich früher gekommen sind, kam die Wende. Mit den Temperaturen ging es steil bergauf und bei zunehmend sommerlichen Temperaturen schien häufig die Sonne. Zum Monatsende hin gab es eine erste, kurze Hitzewelle, mancherorts sogar mit Rekordtemperaturen. An der Wetterzentrale in Bad Schussenried wurde mit 32,2°C der bisherige Spitzenwert der 50-jährigen Beobachtungsreihe aus dem Mai 2005 (32,0°C) knapp überboten. In Leutkirch-Heggelbach, Horgenzell, Tuttlingen und Ochsenhausen verzeichneten die Stationsbetreiber 33 Grad, in Kressbronn und Ravensburg gar 34 Grad.
Durch die subtropischen Temperaturen fiel dieser bis zur Monatsmitte deutlich zu kühle Mai um rund ein Grad zu warm aus. Auch die Sonnenscheindauer kann sich sehen lassen. Unterm Strich zeigte sich die Sonne täglich gut eine Stunde länger, als man dies im 30-jährigen Maimittel erwarten darf, in Bad Schussenried insgesamt an 240,7 Stunden (Mittelwert: 203,2 Stunden).
Unterschiedliche Regenmengen
Die erste Monatshälfte war zu kühl, aber auch feucht. Danach kam es zu einzelnen, teils kräftigen Regenschauern und Gewittern. Entsprechend unterschiedlich sind die Regenmengen. Während Joe Zell in Bad Waldsee-Haisterkirch 140,9 Liter/ Quadratmeter und Alfons Ohlinger auf der Berger Höhe bei Wangen 144,6 Liter/Quadratmeter verbuchten, meldeten Uwe Rabenstein aus Sigmaringendorf 43,9 Liter/Quadratmeter und Helmut Gaggermeier aus Langenenslingen lediglich 41,9 Liter/ Quadratmeter. Was der Sommer bringen wird, lässt sich nicht vorhersagen. Erfahrungsgemäß entscheidet sich dessen Witterung zwischen 20. Juni und 5. Juli, in der Zeit um den Siebenschläfertag (27. Juni) herum.