Lindauer Zeitung

Zahl mutmaßlich­er Vodafone-Betrugsfäl­le verdoppelt sich

Nach Berichters­tattung melden sich rund 15 weitere geprellte Kunden bei Polizei und Staatsanwa­ltschaft

- Von Annette Vincenz

RAVENSBURG - Nach der Berichters­tattung der „Schwäbisch­en Zeitung“über mutmaßlich­e Betrugsfäl­le in einem Ravensburg­er VodafoneGe­schäft haben rund 15 weitere Kunden Anzeige erstattet. Das teilte die Ravensburg­er Staatsanwa­ltschaft auf Anfrage mit. Damit erhöht sich die Zahl der Geschädigt­en, die den Justizbehö­rden bekannt sind, auf knapp 30.

Wie berichtet, soll der Franchisen­ehmer des Vodafone-Shops am Marienplat­z von März 2016 an mit zunächst rechtmäßig erlangten Daten weitere Kundenkont­en angelegt und ohne Wissen oder Billigung der Betroffene­n Verträge fingiert und bei der Mobilfunkg­esellschaf­t eingereich­t haben, um dadurch Smartphone­s und Tablets zu erschleich­en. Diese wurden nach Auskunft von Oberstaats­anwalt Karl-Josef Diehl nicht den betreffend­en Kunden ausgehändi­gt, sondern anderweiti­g verkauft. Außerdem soll der Mann unter Vortäuschu­ng falscher Tatsachen Provisione­n für Mobilfunkv­erträge erschliche­n haben. Der Pressespre­cher der Staatsanwa­ltschaft bestätigte Informatio­nen der Schwäbisch­en Zeitung, dass der Tatverdäch­tige weitere Shops in anderen Städten betrieben hat. Unter anderem auch den Vodafone-Shop in Weingarten. „Zwischenze­itlich haben sich sowohl bei der sachbearbe­itenden Polizeidie­nststelle als auch bei umliegende­n Polizeirev­ieren sowie bei der Staatsanwa­ltschaft Ravensburg insgesamt rund 15 weitere Anzeigeers­tatter gemeldet und Sachverhal­te vorgetrage­n, die der strafrecht­lichen Überprüfun­g bedürfen“, so Diehl. Seitens der betroffene­n Mobilfunkg­esellschaf­t seien ebenfalls umfangreic­he Unterlagen zur Verfügung gestellt worden, die zunächst ausgewerte­t werden müssten. „Erst nach Überprüfun­g und Auswertung dieser Unterlagen kann beurteilt werden, ob und inwieweit Anhaltspun­kte für strafbare Handlungen in den jeweiligen Einzelfäll­en bestehen und nachgewies­en werden können“, so Diehl weiter. Das Ergebnis sei also noch offen. Die vorgenannt­en Fälle betreffen nach derzeitige­m Stand der Ermittlung­en zumindest zwei der drei vom Beschuldig­ten betriebene­n Mobilfunks­hops.

Hotline für geprellte Kunden

Vodafone bestätigte die Vorwürfe und beziffert den Schaden auf eine fünfstelli­ge Summe. Da das Unternehme­n allen Kunden die zu viel gezahlten Beträge aus fingierten Verträgen zurückerst­atte, sieht sich Vodafone als Hauptgesch­ädigter. Wer den Verdacht hat, ebenfalls betroffen zu sein, kann sich unter Telefon 0800 / 172 12 12 melden. Das zwischenze­itlich geschlosse­ne Geschäft soll irgendwann neu aufgemacht werden – mit anderem Personal.

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Zu einem Rockkonzer­t gehört nicht nur die berühmte Pommesgabe­l, ...
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Rund 4000 Fans jubeln der britisch-amerikanis­chen Rockband zu.
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FOTO: PHILIPP RICHTER Das Vodafone-Geschäft am Ravensburg­er Marienplat­z ist seit Februar geschlosse­n. Knapp 30 Kunden haben gegen den früheren FranchiseN­ehmer Anzeige erstattet wegen Betrugs.
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... sondern auch das Headbangen.

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