Das Relegationstrauma beim VfL hält an
Brochenzell unterliegt im Aufstiegsduell zur Fußball-Bezirksliga gegen den SV Wolfegg mit 2:4 n.V.
RAVENSBURG - Der SV Wolfegg hat sich am Donnerstagabend im ersten Relegationsspiel zur Fußball-Bezirksliga gegen den VfL Brochenzell mit 4:2 durchgesetzt und trifft am Dienstag in der zweiten Runde auf den SV Amtzell. Der VfL scheiterte damit zum dritten Mal in den vergangenen Jahren in der Relegation.
Die Mannschaft von VfL-Coach Rolf Weiland trat ohne den verletzten Stürmer Michael Meschenmoser und den gesperrten Torhüter Florian Hornstein an und hatte in der siebten Minute gleich eine Chance. Claudio Hirscher brachte den Ball in die Mitte zu Maximilian Konrad, doch Wolfeggs Simon Frick zeigte eine starke Grätsche und klärte zum Eckball. Im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit leistete sich Brochenzell zu viele Fehlpässe im Aufbauspiel. Wolfegg nutzte dies vorerst nicht aus.
Deutlich wurde jedoch, dass Wolfeggs Stürmer einen Schnelligkeitsvorteil gegenüber den Innenverteidigern des VfL hatten. In der 35. Minute scheiterte Heinzelmann an VfL-Torwart Marco Grimm, den Nachschuss von Florian Metzler kratzte Markus Milbradt von der Linie. Kurz vor der Pause geriet Brochenzell doch noch in Rückstand: Metzler schickte Sebastian Schneider, der legte quer zu Joachim Heinzelmann – 0:1.
Direkt nach dem Seitenwechsel kam der gerade eingewechselte Filippo Auciello im Wolfegger Strafraum an den Ball, der Brochenzeller versuchte es jedoch alleine – ein Abspiel auf den freistehenden Maximilian Konrad wäre die bessere Variante gewesen. Brochenzell fehlten weiter die spielerischen Mittel, um die Hintermannschaft des SVW in Bedrängnis zu bringen. Ganz anders der SVW: Nach einer Stunde flankte Thomas Heinzelmann auf seinen Bruder Joachim Heinzelmann, der in der Mitte völlig frei war. Doch Wolfeggs Torjäger traf dieses Mal nur den Pfosten.
Besser machte es Schneider fünf Minuten später – allerdings mit gütiger Mithilfe der Brochenzeller. Nach einer schwachen Kopfballabwehr kam er an den Ball und durfte sich im Strafraum hin- und herdrehen. Die Folge war das 2:0 und damit ein großer Schritt für Wolfegg Richtung zweitem Relegationsspiel. Brochenzell dagegen vergab durch Markus Moser 15 Minuten vor dem Ende eine Riesenchance zum Anschlusstreffer. Es wurde aber trotzdem noch spannend, denn Yasin Erdem verkürzte acht Minuten vor dem Ende nach einem Freistoß von Auciello zum 1:2. Brochenzell witterte noch einmal seine Chance, Wolfegg wirkte plötzlich etwas verunsichert. In der 89. Minute verpasste Patrick Schnitzer die endgültige Entscheidung. Er hatte Torwart Grimm zwar schon umkurvt, in der Mitte klärte aber Daniel Keller. So gab es tatsächlich noch den Ausgleich. Wolfegg kam hinten ins Schwimmen, Alexander Pfister glich in der vierten Minute der Nachspielzeit noch zum 2:2 aus.
Schwung für Verlängerung
Den Schwung durch den Ausgleich nahm Brochenzell mit in die Verlängerung und hatte dort durch Yasin Erdem und Markus Moser gute Gelegenheiten. Von Wolfegg war nach vorne nichts mehr zu sehen. Bis zur 106. Minute: Schneider passte in den Lauf von Thomas Heinzelmann, der zwar nur den Pfosten traf, aber im Nachschuss war Metzler erfolgreich zum 3:2 für den SVW. Yakub Erdem verpasste auf der anderen Seite den erneuten Ausgleich knapp. Nur eine Minute später machte Metzler nach klasse Zuspiel von Schnitzer mit dem 4:2 alles klar für Wolfegg. „Die Jungs haben alles reingeworfen“, so VfLCoach Weiland nach der Partie.