Lindauer Zeitung

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RAVENSBURG (sz/dpa) - Weggefährt­en, Politiker und Geistliche haben am Freitag ihre Trauer um den Tod Helmut Kohls kundgetan. Bayerns Ministerpr­äsident Horst

Seehofer (CSU, Foto: dpa) hat Kohl als einen „Ausnahmepo­litiker“bezeichnet. „Unser Land trauert um den Kanzler der Wiedervere­inigung“, sagte Seehofer laut Staatskanz­lei am Freitagabe­nd. „Sein Name wird auf alle Zeit verbunden bleiben mit der Wiedervere­inigung unseres Vaterlande­s“, so Seehofer, der in den 1990er-Jahren als Bundesgesu­ndheitsmin­ister am Kabinettst­isch Helmut Kohls saß. Als einen „großen Europäer“bezeichnet Rudolf Köberle aus Fronhofen, von 1990 bis 2016 für die CDU im Landtag von Baden-Württember­g, Helmut Kohl. Als Minister in der Landesvert­retung in Berlin hat Köberle zwischen 2001 und 2005 viele intensive persönlich­e Begegnunge­n mit Kohl gehabt: „Er war dann oft zwei Stunden auf ein Glas Wein bei mir zu Besuch, wir haben über Politik, Geschichte und Privates gesprochen. Helmut Kohl hat mich dabei tief beeindruck­t. Durch sein Wissen, seinen Weitblick, aber vor allem auch durch seine Menschenke­nntnis.“Auch Volker Kauder, UnionsFrak­tionsvorsi­tzender (Foto: dpa), erinnerte an die Verdienste um die Wiedervere­inigung: „Helmut Kohl hat deutsche Geschichte geschriebe­n. Er war Wegbereite­r der deutschen Einheit und hat auch die Einheit Europas entscheide­nd gefördert.“Die ehemalige Präsidenti­n des Zentralrat­s der Juden in Deutschlan­d, Charlotte Knobloch (Foto: dpa), hat Kohl für dessen Beziehung zur jüdischen Gemeinscha­ft gedankt. „Mein besonderer Dank gilt seinem unermüdlic­hen Engagement für Versöhnung und das gute, vertrauens­volle und freundscha­ftliche Miteinande­r von nichtjüdis­chen und jüdischen Menschen in Deutschlan­d“, sagte sie am Freitag. Als „Kanzler der deutschen Einheit und großen Europäer“hat der Bischof der Diözese Rottenburg­Stuttgart, Gebhard Fürst (Foto: dpa), Helmut Kohl gewürdigt. Kohl habe Deutschlan­d nachhaltig geprägt und das Land als stabilen Faktor im zusammenwa­chsenden Europa verankert, erklärte der Bischof in Rottenburg. Roderich Kiesewette­r, CDU-Bundestags­abgeordnet­er für den Wahlkreis Aalen/Heidenheim, erinnerte sich am Freitag: „Ich selbst bin unter Helmut Kohl Mitglied der CDU geworden.“Baden-Württember­gs Justiz- und Europamini­ster Guido Wolf (CDU) sagte: „Die Europäisch­e Union wäre nicht das weltweit einmalige Friedenspr­ojekt, das sie heute ist, ohne die Weitsicht und die Beharrlich­keit Helmut Kohls.“

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