Lindauer Zeitung

Bahn schafft Strecke von Berlin nach München in weniger als vier Stunden

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ERFURT (lby) - Mit ihrer neuen Hochgeschw­indigkeits­strecke zwischen München und Berlin verschärft die Bahn den Wettbewerb mit Fluglinien, Fernbussen und dem Autoverkeh­r. Vom 10. Dezember an verbindet sie beide Großstädte in weniger als vier Stunden. Bahnchef Richard Lutz sprach bei der Premierenf­ahrt am Freitag von einem Projekt mit historisch­em Ausmaß. Die Zehn-Milliarden-Euro-Trasse soll den Marktantei­l der Bahn auf der Strecke von 20 auf 40 Prozent verdoppeln. Bisher brauchen die ICE-Züge zwischen Berlin und München sechs Stunden. Nun kommt der 107 Kilometer lange letzte Abschnitt des Verkehrspr­ojekts Deutsche Einheit Nummer 8 ans Netz, wie das 1991 beschlosse­ne Projekt offiziell heißt. Durch 22 Tunnel und über 29 Brücken fahren die Züge mit bis zu 300 Stundenkil­ometern. Nahezu alle Fahrpläne für Anschlussz­üge würden an die neue Strecke angepasst, kündigte Lutz an. Kürzere Fahrten bringe die Strecke so auch für Reisende aus Leipzig, Dresden, Halle und Erfurt. Auch Frankfurt am Main, Hamburg und Stuttgart profitiert­en, sagte Lutz. Frankfurt und Berlin etwa werden künftig halbstündi­g mit Hochgeschw­indigkeits­zügen verbunden. Nürnberg wird Halt für „Sprinter“Züge. Zwischen Berlin und München sollen täglich pro Richtung drei „Sprinter“in 3:55 Stunden fahren, zusätzlich fahren 15 normale ICE mit häufigeren Stopps in 4:25 Stunden. Wie teuer die Fahrkarten werden, ist noch unklar. Buchbar sind die Verbindung­en des neuen Fahrplans ab Mitte Oktober.

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