324 Schiffe starten am Freitagabend vor Lindau
„Rund um“: Einer der Favoriten fällt aus – Titelverteidiger Ralph Schatz peilt erneuten Sieg an
LINDAU - Für die vielen Zuschauer am Lindauer Hafen ist es ein Spektakel gewesen. Die 324 Segler, die bei der „Rund um“am Freitagabend um 19.30 Uhr an den Start gingen, mussten dagegen die richtige Route wählen, um voran zu kommen. Wer die deutsche Seite wählte, der hatte sich richtig entschieden.
Katamarane sind anfällig und das musste einer der Favoriten bei der 67. „Rund um“erfahren. Auf der Fahrt von Romanshorn nach Lindau ging am Freitagnachmittag ein Teil kaputt. Beim Auto würde man sagen, dass die Stoßdämpfer ein Weiterfahren verhindern. Stefan Stähli wird nicht dabei sein. Damit bleiben nur noch sechs Schiffe, die um den Sieg segeln. Der Titelverteidiger Ralph Schatz sagte bei der Pressekonferenz vor dem Start: „Wir sind gekommen, um den Titel zu verteidigen.“
In diesem Jahr haben sich Schatz und seine Crew intensiv auf die Langstreckenregatta vorbereitet. Seit Februar wurde auf dem „Orange Utan“alles probiert, um den Katamaran besser zu machen. Dabei ist aber viel Wind nicht so gut. „Besser sind eins bis drei Beaufort“, betonte Schatz. Sein Mitstreiter Tom Rüegge betonte, dass die „Rund um“auch deshalb spannend sei, weil man die Aufgabe habe, während der Wettfahrt das Schiff in den Griff zu bekommen. „Technologie, Geschwindigkeit und auch die Fahrt bei Nacht sind eine Herausforderung. Oft fährt man nach Gefühl“, betonte Rüegge. „Die Taktik und die Konzentration seien auch wichtig“, meinte sein Chef Schatz.
Der Kurs ist 100 Kilometer lang und führt von Lindau nach Romanshorn, weiter nach Konstanz und zur Bahnmarke nach Überlingen. Von dort geht es direkt zurück nach Lindau. Die Teilnehmer des kleinen Kurses lassen den Überlingersee aus und fahren von Konstanz direkt zurück. „Bei den Wetterbedingungen erwarte ich, dass der Erste so gegen ein Uhr oder zwei Uhr wieder da sein wird“, sagte Schatz.
Zusätzlich zum Wind sind für die Segler noch die Temperaturen in der Nacht entscheidend. „Bei der Windund Wettervorhersage wird es aller Wahrscheinlichkeit nach keine Bahnabkürzung geben. Wir erwarten 15, 16 Grad in der Nacht“, sagt Wettkampfleiter Achim Holz vom Lindauer Segler-Club. „Damit ist es für die Segler kuschelig warm“, meint Holz.
Die Veranstalter schätzen, dass das Hauptfeld am Samstag zwischen 10 und 15 Uhr eintreffen wird. Diese Schiffe haben mit dem Ausgang der Langestreckenregatta nichts zu tun. „Bei uns fahren viele Segler mit, die das Erlebnis ,Rund um’ einfach genießen wollen. Das heißt aber nicht, dass sie nicht engagiert fahren“, betont LSC-Pressesprecher Stefan Frank.