Lebenshilfe segelt bei der „kleinen Rund um“
14 Menschen mit Behinderung erleben einen Tag auf dem See
LINDAU - Im Rahmen des 50-jährigen Bestehens der Lebenshilfe Lindenberg-Lindau haben die Betreuten vor der legendären Nachtregatta „Rund um“einen kleineren Segeltörn erleben dürfen – quasi eine „kleine Rund um“. Mit zwei Segelyachten, der „Vela Nova“und der „Alwind“waren 14 Betreute mit fünf Begleitern am Vortag der „Rund um“für ein paar Stunden unterwegs, begleitet vom „Seewolf“der Wasserwacht, der weitere drei Gäste der Lebenshilfe mitnahm.
„Da werden sie noch wochenlang davon erzählen“, sind sich der Geschäftsführer der Lebenshilfe, Frank Reisinger, und die für die Öffentlichkeitsarbeit zuständige Monika Illerhaus sicher. Auch wenn die Teilnehmer auf den Booten teils recht schweigsam waren, blitzten ihre Augen dankbar zu ihren Kapitänen Lukas Hummler und Klaus Oesten und deren Helferinnen Yvonne Waibel und Nina Kaschube. Alle waren begeistert, dass der LSC diese Aktion so kurz vor einer stressigen Regatta für sie organisiert hatte.
Besonders gefallen hat es wohl Daniel, der es auf der „Vela Nova“genossen hat, ganz alleine vorne am Bug gleichsam einer Galionsfigur zu liegen und an seinen Opa zu denken, mit dem er einst schon einmal gesegelt war. Da störte es ihn in keinster Weise, dass Svetlana und Diana sich ums Steuer rissen, jede durfte Kapitänin spielen, was natürlich auch heißt, im richtigen Moment die richtigen Kommandos zu geben. Außer sommerlichen Temperaturen herrschte so gut wie kein Wind auf dem See. Da zeigte sich, wer segeln kann, denn „bei Wind kann jeder segeln“, sagte der Skipper. Doch die Wenden unter dem Kommando der beiden Kapitäninnen funktionierten reibungslos, was sie zusätzlich glücklich machte.
Blaue Bänder und Vesperbretter
Während die Gäste der Lebenshilfe eine ihnen völlig neue Welt erkundeten, machten auch die Skipper neue Erfahrungen, denn „nicht alle haben eine klare Aussprache, da musst du dir mehr Zeit und Ruhe nehmen, um zuzuhören und schließlich auch zu verstehen“, sagte einer der Skipper. Die fünf Betreuer, die mit den 17 Behinderten zum Segelclub gekommen waren, konnten ebenfalls die Zeit auf den Booten richtig genießen.
Wie es sich für eine „Rund um“gehört, gab es für die teilnehmenden Skipper und ihre Helfer vom LSC blaue Bänder und Holzvesperbretter in Lindenblattform. So werden die behinderten Gäste genauso in Erinnerung bleiben wie umgekehrt der Segeltörn bei den Gästen von der Lebenshilfe, die, mit den aktuellen „Rund um“-Kappen ausgestattet, garantiert noch wochenlang vom Segeln erzählen werden.