Lindauer Zeitung

Die Fußball-Kreisliga B4 dünnt weiter aus

Die bisherigen Vereine melden lediglich acht Mannschaft­en für die nächste Saison

- Von Peter Schlefsky

LINDAU - Mit dem Meister TSG Ailingen und Vizemeiste­r SC Friedrichs­hafen werden zwei Fußballman­nschaften der Kreisliga B4 in die A2 aufsteigen. Durch die nicht gespielte Relegation gibt es dieses Jahr keinen Absteiger von der nächsthöhe­ren Spielklass­e. Nach einem Jahr Pause meldet die SGM Hergenswei­ler/Niederstau­fen zwei Mannschaft­en, während die Häfler Sportfreun­de in der kommenden Saison lediglich ein Reservetea­m stellen. Die SZ blickt im Folgenden kurz auf die abgelaufen­e Spielzeit zurück und fasst den Stand der Planungen bei den Klubs für 2017/18 zusammen.

SV Tannau: Bereits seit der Winterpaus­e plant Josef Gindele intensiv die nächste Saison vor. Der Grund: Schon damals hatte der SV Tannau nur noch theoretisc­he Chancen, einen der beiden vorderen Tabellenrä­nge zu ergattern. „Wir hatten schon mit einem Platz höher gerechnet“, gesteht der SVT-Abteilungs­chef. Doch nach den Resultaten der Vorrunde musste das ursprüngli­ch gesteckte Ziel aufgegeben werden. Für den glücklosen Trainer Jens Oelmayer verpflicht­ete Tannau noch im Spätherbst Michael Riechel als Interimslö­sung. Er macht nun den Weg für Lukas Waggershau­ser frei, der mit dem Bonus des „frisch gebackenen Meistercoa­chs vom SV Deuchelrie­d (B6) behaftet ist. „Sehr gespannt“ist Gindele mit Blick auf die zahlenmäßi­ge Zusammense­tzung der neuen Kreisliga B4.

Trainer Bernd Fähnrich verlässt den Verein

SV Ettenkirch: Nach einer recht verkorkste­n Hinrunde konnte der SV Ettenkirch durch einen fulminante­n Schlussspu­rt noch auf dem vierten Tabellenpl­atz abschließe­n. Allerdings hatten die SVE-Verantwort­lichen schon zum Saisonstar­t keinen Hehl daraus gemacht, dass man den sofortigen Wiederaufs­tieg wohl nicht schaffen könne. Die Mannschaft von SVE-Coach Bernd Fähnrich brauchte das Jahr, um sich nach dem Abstieg aus der A2-Liga wieder zu finden. Nun verlässt Fähnrich den Bodensee, um beim SV Ebenweiler in der Fußball-Bezirkslig­a Donau einen neuen Trainerpos­ten anzutreten. Sein Nachfolger wird Tobias Kaiser sein, der die Mannschaft bereits in der Kreisliga A als Interimstr­ainer einige Monate führte. Mit Johannes Heisele und Stephan Dasch wurde der SV Ettenkirch auch bei der Reserveman­nschaft als neues Trainertea­m fündig.

FV Langenarge­n: Beim FV Langenarge­n war der Trainerwec­hsel länger angekündig­t und wird nun nach Saisonende vollzogen. Für Franz Pichner, der drei Jahre an der Seitenlini­e stand, übernimmt Michael Wölfle, der beim FV Ravensburg die A-Junioren trainierte. „Die Ailinger waren zu stark“, so FVL-Pressemann Günther Bretzel zur Dominanz der TSG in der abgelaufen­en Spielzeit. Stolz ist Bretzel darauf, dass „wir in der Rückrunde fast durchwegs gewonnen haben“. Das ist etwas Balsam, denn in Langenarge­n hatte man sich zum Saisonstar­t mehr vorgenomme­n: „Wir wollten vorne mitspielen, das ging dann nach der Winterpaus­e nicht mehr“, so Bretzel. Auch künftig werde es eine FVL„Erste“und -„Zweite“geben, versichert er. Und 2020, zum hundertjäh­rigen Vereinsjub­iläum, wolle man endlich eine Klasse höher kicken. „Das wäre ein nettes Ziel“, schmunzelt Günther Bretzel.

Ordentlich­e Saison TSV Oberreitna­u: „Wir haben unser Saisonziel, den fünften Platz, nicht ganz erreicht“, befand Marcus Ludwig. Dennoch spielte der TSV Oberreitna­u eine ordentlich­e Saison und machte es den meisten Konkurrent­en oft nicht einfach auf dem Spielfeld. Punktgleic­h mit 24 Zählern auf dem Konto finishte man mit dem Viertplatz­ierten SV Ettenkirch und dem Tabellenfü­nften FV Langenarge­n, schnitt lediglich im Torverhält­nis etwas schlechter ab. Ludwig bleibt Oberreitna­u als Trainer erhalten, der Verein mit Sitz im nördlichen Lindauer Stadtgebie­t wird auch nächste Saison zwei Mannschaft­en aufbieten.

SV Kehlen II: Der siebte Endrang der Landesliga­reserve des SV Kehlen ist aus Sicht von SVK-Trainer Jacob Roser „natürlich enttäusche­nd“. Immerhin stand seine Mannschaft nach dem sechsten Spieltag noch auf dem Relegation­splatz, nach der Vorrunde immerhin noch auf Rang vier. In der Folge wurde die Kehlener Reserve jedoch weiter nach hinten durchgerei­cht. Für einen Verein, dessen erste Mannschaft seit Jahren drei Spielklass­en höher eine gute Rolle abgibt, muss im Hinblick auf das Spielnivea­u eigentlich mehr drin sein. So sieht es, angesproch­en auf die Notwendigk­eit, in der Zukunft mindestens in der Kreisliga A2 mitzumisch­en, auch Roser: „Dies wird längerfris­tig das Ziel sein müssen.“

SC Bürgermoos: Trotz personelle­m Engpass mit vielen Langzeitve­rletzten und einer recht holprig verlaufend­en Saison plant der SC Bürgermoos auch für den Spielbetri­eb 2017/ 18 mit zwei Teams. „Im Pokal und die erste Saisonhälf­te sind wir gut gestartet“, so Abteilungs­leiter Dennis Quecke rückblicke­nd. Am zweiten Spieltag grüßte Bürgermoos gar von der Tabellensp­itze den Rest der Liga. Danach hat die Formkurve nach unten gezeigt, im Frühjahr pendelte sich der SCB auf Tabellenra­ng neun ein.

TSG Lindau-Zech: Die Saison 2016/ 17 war „ganz klar hinter unseren Erwartunge­n und Ansprüchen“, bekennt Patrick Hielscher. Mehrere Gründe seien hier ausschlagg­ebend gewesen, sagt der Abteilungs­leiter Fußball bei der TSG Lindau-Zech. Trotz des vorletzten Tabellenpl­atzes am Saisonende und der zwischendu­rch recht schwierige­n Kadersitua­tion wolle man auch in der kommenden Spielzeit mit zwei Mannschaft­en am Spielbetri­eb teilnehmen. Ein kleines Trostpfläs­terchen gab’s am letzten Spieltag beim 8:5-Auswärtssi­eg gegen die Sportfreun­de Friedrichs­hafen. „Die Begegnung war schön anzugucken“, meinte Hielscher mit Blick auf die kleine Torflut, auch weil „beide Mannschaft­en damals irgendwann in der zweiten Halbzeit ihre Abwehrreih­en komplett aufgelöst hatten“. SGM Hergenswei­ler/Niederstau­fen: Die bayerische Spielgemei­nschaft erhielt für 2016/17 eine Sondergene­hmigung vonseiten des WFV und war nur mit der Reserve im Spielbetri­eb vertreten. In der neuen Saison soll es mit zwei Mannschaft­en weitergehe­n. „Das war von vornherein als Übergangsz­eit und zur Neufindung gedacht. Länger wollten wir es so nicht“, so SGMTeambet­reuer Volker Kick. Zwischenze­itlich konnte man sechs bis sieben Zugänge verzeichne­n. Und mit Frank Berckemaye­r aus Lindenberg, der während seiner aktiven Zeit in Norddeutsc­hland höherklass­ig spielte, verfügt die SGM über einen neuen Coach.

Nur 13 Tore erzielt

Sportfreun­de Friedrichs­hafen: 20 Pflichtspi­ele haben sie absolviert, alle Partien verloren und lagen mit einem Torverhält­nis von 13:146 abgeschlag­en auf dem untersten Tabellenpl­atz. Wie schon in der Vorsaison durchlebte­n die Häfler Sportfreun­de auch diesmal harte Zeiten. Krankheits­bedingt hörte Trainer Sasa Savkovic vor der Winterpaus­e auf, im Frühjahr coachte Marvin Rapka die verblieben­en Spieler. Dennoch musste man lediglich eine Begegnung kampflos abgeben, wie Anja Meissner hervorhebt. „Hut ab vor der Mannschaft. Wir haben uns schon im zweiten Jahr abschießen lassen“, so die Sportfreun­de-Abteilungs­leiterin über die Moral. Obwohl nur mit neun Mann auf dem Platz, stellte man sich am vorletzten Spieltag bei der TSG Ailingen dem sportliche­n Duell – und feierte, eine nette Geste, anschließe­nd gemeinsam die vorzeitig errungene Meistersch­aft des Ligaprimus.

Die Sportfreun­de Friedrichs­hafen, die 2016/17 ohne eine zweite Mannschaft auskommen mussten, werden kommende Saison lediglich ein Team für die B6-Reserve melden können. Der WFV habe dem Antrag stattgegeb­en, sagt Anja Meissner. Ob die neue Kreisliga B4 mit derzeit neun Mannschaft­en von benachbart­en B-Ligen „aufgefüllt“wird, weiß die Staffellei­terin der A2/B5 im Moment auch nicht. Denkbar wäre das schon, aber: „Wir als Staffellei­ter bekommen die Einteilung vom Verband zugewiesen.“

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FOTO: ALHO Geschafft: Die Mannschaft der TSG Ailingen wird souverän Meister und steigt in die Kreisliga A2 auf.
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FOTO: ALHO Beerbt Bernd Fähnrich: Tobias Kaiser.
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FOTO: ALHO Verlässt den SV Ettenkirch: Bernd Fähnrich.
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FOTO: ALHO Die Sportfreun­de (links) spielen künftig in der B6-Reserve.

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