Party unter perfekten Bedingungen
Vier Tage lang herrschte Partystimmung an der Hafenpromenade
LINDAU - Sowohl die sportliche „Rund um“auf dem Wasser als auch die Lindauer Seglertage an Land werden wohl als die schönsten aller Zeiten in die Geschichte eingehen. „Schöner geht nicht. Es war einfach alles traumhaft und perfekt“, schwärmt sichtlich zufrieden Arnold Weiner, stellvertretender Kulturamtsleiter und City- und Eventmanager.
Am Lindauer Hafen klingen eben sehr gemütlich und entspannt die Lindauer Seglertage aus. Die „Huigartemusik“spielt und die Kulisse am Bodensee zeigt sich von ihrer schönsten Seite: Das Wasser schimmert in beinahe schon übernatürlich sattem Blau, die Berge im Hintergrund bieten den perfekten Kontrast für dieses Postkartenpanorama, mit dem sich die 67. „Rund Um“von ihrem Publikum verabschiedet.
Angefangen beim Wetter, das vier Tage lang Sonnenschein, blauen Himmel, südliche Winde und hochsommerliche Temperaturen bis in die tiefe Nacht hinein beschert hat, über das musikalische Programm, das die Besucher als „sensationell“empfunden haben, bis hin zum romantischen Feuerwerk am Samstagabend, das vom Publikum begeistert beklatscht wurde – alles war schön. „Wir hatten in diesem Jahr das große Glück, dass das Hotel Helvetia, das sein 50. Jubiläum feiert, sich großzügig finanziell am Programm beteiligt hat“, erklärt Arnold Weiner. Deswegen konnte die Stadt Spitzenbands einladen und ein besonders reichhaltiges Kinderprogramm bieten. Denn sowohl die Bühne am Mangturm als auch der Rüberplatz wurden, teilweise sogar gleichzeitig, bespielt und boten so für jeden Geschmack und jede Stimmung die passende Musik. Und für Kinder gab es neben dem Schnuppertauchen der Bodensee Yachtschule Lindau einen Spieleparcours vom Kinderschutzbund und eine Hüpfburg.
Schon bevor die über 300 Schiffe am Freitagabend in ihr Rennen gestartet sind, brummte es förmlich auf der Hafenpromenade. Und kaum war der Startschuss gefallen und das Startfeld davon gesegelt, ging die Party „Lange Seglernacht“am Mangturm mit der Band „Dicke Fische“los. Noch eine Stunde nach Mitternacht, Fritz Trippolt, der Gewinner des Blauen Bandes vom Bodensee 2017, war da mit seiner Mannschaft auf der „Skinfit“schon beinahe über die Ziellinie gesegelt, herrschte Partystimmung am Hafen.
Tänzer schwingen Hüften zu karibischen Rhythmen
Am Samstag war ab mittags Volksfest. Egal ob der Marinechor Aulendorf sang oder „Ambassadors of Dixieland“spielten, die Besucher sangen mit und tanzten schon am frühen Nachmittag. Gute Laune war angesagt. Und die fand in der „Caribic Night“mit der Band „Son Pa Ti“ihren heißen Höhepunkt. Was würde auch besser zu den Seglertagen, den Temperaturen und den Palmen am Hafen passen, als temperamentvolle kubanische Rhythmen? Wer nicht tanzte stand im großen Kreis um die Bühne, wippte beschwingt mit allem was so wippen kann und sah den vielen Tänzern zu, die keines der Lieder ausließen.
Von Kindern, denen der Rhythmus im Blut zu stecken schien, über junge Paare, bis zu älteren Semestern – alle ließen sich von der kubanischen fröhlichen Lebensfreude der Band mitreißen, wirbelten mit lockerem erotischem Hüftschwung zu Son, Salsa, Rumba, Bolero und ChaCha-Cha durch die warme Sommernacht und die Zeit bis zum Feuerwerk ging fast wie im Flug vorbei. Bunter Sternenregen und Lichtformationen strahlten für ein paar Minuten über dem Leuchtturm am tiefdunklen Himmel wie Kunstwerke und direkt danach ging die karibische Nacht am Mangturm ausgelassen in die nächste Runde. Die Tänzer stehen mit den ersten Takten der Musiker wieder parat und eine junge Frau ruft ausgelassen zu den Musikern auf die Bühne: „Ich fühle mich wie im Urlaub. Ihr dürft nie wieder zu spielen aufhören!“