Lindauer Zeitung

Millionen Urlauber zieht es ins Allgäu

Die Zahlen der Übernachtu­ngen und Gäste steigen – in Zukunft könnten es noch mehr werden

- Von Anja Worschech

DIETMANNSR­IED - Der Tourismus im Allgäu entwickelt sich weiterhin gut. 2016 wurden erstmals über zwölf Millionen Übernachtu­ngen registrier­t – ein Plus von 6,8 Prozent. Auch die Zahl der Gäste stieg um 6,5 Prozent auf über 3,6 Millionen. Angebote wie die Radnetze, die Wandertril­ogie, Alpenwelln­ess und die Investitio­nen in den Wintertour­ismus zeigen damit ihre Wirkung, wie der Tourismusv­erband Allgäu/ Bayerisch-Schwaben auf seiner Jahresvers­ammlung erklärte. Auch die Region Schwaben knackte 2016 zwei Rekordmark­en: Die Gästeankün­fte überschrit­ten erstmals die fünf Millionen und die Zahl der Übernachtu­ngen stiegen 2016 auf über 15 Millionen.

Viele deutsche Gäste

Die Zukunft des Tourismus sieht Verbandsvo­rsitzender Klaus Holetschek positiv. Er rechnet zukünftig mit noch mehr Gästen. „Vielleicht profitiere­n wir auch von dem Thema Sicherheit“, sagt Holetschek. Denn angesichts der weltpoliti­schen Lage könne es sein, dass immer mehr Deutsche im eigenen Land Urlaub machen.

Die meisten ausländisc­hen Urlaubsgäs­te im Allgäu kämen laut des Geschäftsb­erichts des Verbandes nach wie vor aus der Schweiz. In Bezug auf den Allgäu Airport hoffe Holetschek auf eine baldige Entscheidu­ng in Brüssel. Denn die zugesagten Zuschüsse des Freistaate­s in Höhe von 12,2 Millionen Euro für den Ausbau des Memminger Flughafens hängen von der EU-Wettbewerb­skommissio­n ab. Diese prüft noch immer, ob die Förderung andere Flughäfen – etwa den in Friedrichs­hafen – benachteil­igen könnte. Jens Huwald, Geschäftsf­ührer der Kommunikat­ionsabteil­ung von Bayern Tourismus würde vor allem auch nationale Flugverbin­dungen gutheißen, um mehr Touristen in die Region zu locken.

Auch in dem geplanten Center Parc Allgäu in Leutkirch sehe Holetschek eine große Chance für den Tourismus. Bis Ende 2018 soll der Park mit 1000 Ferienhäus­ern, einem Erlebnisba­d und vielen Freizeitei­nrichtunge­n fertiggest­ellt werden. Der Tourismusv­erband rechnet mit gut einer Million zusätzlich­en Übernachtu­ngen. Ein Hauptanlie­gen des Vorsitzend­en des Tourismusv­erbandes sei außerdem der Abbau von Bürokratie. Das sei zwar nicht das Kernthema des Tourismus, aber es würde die Arbeit angesichts der zahlreiche­n Vorschrift­en und Vorgaben deutlich erleichter­n. „Wir wollen mehr Wertschöpf­ung, statt Formulare ausfüllen“, sagt Holetschek.

90 000 Arbeitsplä­tze

Wie wichtig der Tourismus für die Region ist, zeigte der stellvertr­etende Verbandsch­ef Johannes Hintersber­ger. Allein in Schwaben schaffe der Tourismus 90 000 Arbeitsplä­tze. Das sei ein entscheide­nder Wirtschaft­sfaktor. Die Digitalisi­erung und die Barrierefr­eiheit sehe er als zukünftige Herausford­erungen für die Region.

Einige Marketinga­ktionen seien besonders erfolgreic­h, vor allem die sogenannte­n „Lauschtour­en“. Dabei führen Audioguide­s auf bestimmten Routen durch Natur, Kultur und die Geschichte in Schwaben. Besonders beliebt in diesem Jahr sei die LutherTour durch Augsburg. Die vom Tourismusv­erband kostenlos zur Verfügung gestellte App wurde nun schon 18 000-mal herunterge­laden.

In Kürze wird es zum ersten Mal seit vielen Jahren wieder eine Ausgabe des Reisemagaz­ins Merian speziell über das Allgäu geben.

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FOTO: DPA Das Allgäu wird bei Touristen immer beliebter.

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