Lindauer Zeitung

Bausback will mehr Mittel gegen Stalker und Darknet-Geschäfte

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MÜNCHEN (dpa) - Bayerns Justizmini­ster Winfried Bausback (Foto: dpa) will Stalking-Opfer besser schützen und Ermittlern mehr Möglichkei­ten beim Kampf gegen illegale Geschäfte im anonymen Teil des Internets einräumen. Bei der am Mittwoch beginnende­n Justizmini­sterkonfer­enz in Rheinland-Pfalz will sich der CSU-Politiker zum einen dafür einsetzen, dass auch Stalkern elektronis­che Fußfesseln anlegt werden dürfen. Zum anderen brauche es mehr Rechtssich­erheit bei Postsendun­gen nach Darknet-Geschäften, sagte er in München.

„Bei aller Anonymität der digitalen Welt, die die Ermittlung­en regelmäßig sehr schwierig macht – die Ware muss regelmäßig analog und real versandt werden“, sagte Bausback. „Und bei diesem Übergang der virtuellen zur realen Welt müssen unsere Ermittler auf gesicherte­r rechtliche­r Grundlage den Fuß in die Türe bekommen, indem sie auch nachträgli­ch Auskünfte über Absender und Empfänger von Postsendun­gen erhalten.“

Ermittler könnten von Postdienst­leistern nach geltendem Recht etwa Auskunft über Name und Anschrift des Absenders und des Adressaten verlangen, solange die Sendung unterwegs ist. Ist sie aber erst einmal ausgeliefe­rt, beurteilte­n Gerichte die Frage unterschie­dlich, ob die Ermittlung­sbehörden Auskunft erhalten können.

Diese Rechtsunsi­cherheit müsse schleunigs­t beseitigt werden. „Denn eines ist klar: Gerade am Übergang von der virtuellen zur realen Welt ergeben sich vielverspr­echende, ja leider allzu oft die einzigen Ansätze, um Tatverdäch­tige zu identifizi­eren und dingfest machen zu können.“

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