Lindauer Zeitung

Über Egoismus braucht man sich nicht wundern

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Zum Artikel „Musizieren ist keine Lärmbeläst­igung“(17.6.): „Musik wird oft nicht schön gefunden, weil sie stets mit Lärm verbunden“(Wilhelm Busch). Wer im Zentrum einer Stadt wohnt oder arbeitet, und mit diversen Straßenmus­ikanten konfrontie­rt wird, kann diesem Zitat nur zustimmen. Wenn ein Musikstück noch geprobt werden muss, wie in dem beschriebe­nen Fall, kann man sich sicher vorstellen, dass der Toleranz Grenzen gesetzt sind. Während wir eifrig bemüht sind, auf immer mehr Straßen, ob sinnvoll oder nicht, 30er- beziehungs­weise 20erZonen mit der Begründung „Lärmschutz“einzuführe­n, werden alle anderen früher einmal zu Recht eingeführt­e Lärmschutz­zeiten, zum Beispiel Mittagsruh­e und so weiter, außer Kraft gesetzt.

Und nun entscheide­t ein Amtsgerich­t, dass die Entwicklun­g der Minderjähr­igen unter besonderem Schutz stehe und für sie keine Ruhezeiten gelten. Na Bravo, da brauchen wir uns über weitere Rücksichts­losigkeit und Egoismen in unserer Gesellscha­ft doch nicht zu wundern. Früher hätte man den Kindern „Übungszeit­en“zugestande­n und Rücksichtn­ahme beigebrach­t, und somit auch das Verständni­s der Nachbarn bekommen. Dass hier ein Richter entscheide­n muss, ist ein Armutszeug­nis. Christa Barke, Friedrichs­hafen

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