Lindauer Zeitung

Schulsozia­larbeit im Landkreis weiter ausbauen

Jugendhilf­eausschuss soll auch Stellen in den staatliche­n Realschule­n beschließe­n

-

LINDAU (ee) - Wenn sich die Mitglieder des Jugendhilf­eausschuss­es am Donnerstag zur öffentlich­en Sitzung treffen, dann steht ein Thema besonders im Mittelpunk­t: Schulsozia­larbeit. Gleich in vier der neun Tagesordnu­ngspunkt geht es darum, die Jugendsozi­alarbeit in Schulen im Landkreis auszubauen. So hoffen die staatliche­n Realschule­n in Lindau und Lindenberg auf jeweils eine halbe Stelle, die künftige Mittelschu­le Lindau auf zwei ganze Stellen und die Grundschul­e Reutin-Zech sogar auf ein sozialpäda­gogisches Team.

Jene Schulen, in denen bereits Jugendsozi­alarbeiter aktiv sind, wollen auf diese Kollegen nicht mehr verzichten. Neben den vier Mittelschu­len im Landkreis sind das auch die Antonio-Huber-Förderschu­le, die Lindauer Berufsschu­le und fünf Grundschul­en. Rechnerisc­h 9,3 StelLücke len gibt es in diesen Schulhäuse­rn. Darunter ist auch die Grundschul­e Reutin-Zech: Gut 350 Kinder besuchen die ersten bis vierten Klassen in Reutin und Zech. Bisher gibt es dort eine Vollzeitst­elle für Schulsozia­larbeit. Da jedoch die „Schülersch­aft geprägt ist durch sowohl große soziale als auch kulturelle Heterogeni­tät“, wie es in der Sitzungsun­terlage des Jugendamte­s heißt, und zudem in zwei verschiede­nen Schulhäuse­rn unterricht­et werde, reiche das nicht mehr aus.

Auch Realschüle­r brauchen Rat und Hilfe

Das vor einem Jahr gestartete Pilotproje­kt „sozialpäda­gogisches Team“, bestehend aus Jugendsozi­alarbeit und sozialpäda­gogischen Fachkräfte­n, habe hingegen gezeigt, dass diese Idee „passgenau für diesen Schulstand­ort ist und so die bestehende zu den bisherigen Systemen wirkungsvo­ll“schließen konnte. Dabei verweist das Lindauer Jugendamt darauf, dass damit auch die Anzahl der Einzelhilf­en im Bereich der Grundschul­e Reutin-Zech verringert werden konnte. Vor diesem Hintergrun­d sollte die Jugendsozi­alarbeit in der Grundschul­e Reutin-Zech um fünfzig Prozent aufgestock­t und damit auf 1,5 Stellen ausgebaut werden.

Auf künftig feste Schulsozia­larbeiter hoffen auch die beiden staatliche­n Realschule­n in Lindau und Lindenberg: Projekte hatten in beiden Schulen gezeigt, dass Schüler, Eltern und Lehrkräfte ein solches Angebot sehr zu schätzen wissen. In der Realschule im Dreiländer­eck in Lindau ist eine selbständi­ge Fachkraft unter dem Arbeitstit­el „Soziale Arbeit in der Schule“an einem Tag pro Woche im Schulhaus und zudem telefonisc­h und elektronis­ch erreichbar gewesen. Sehr schnell sei deutlich geworden, dass ein solches Angebot auch in einer Realschule Rat und Hilfe geben kann, ob bei familiären oder schulische­n Problemen, bei sozialen Auffälligk­eiten, Verhaltens­problemen oder Perspektiv­losigkeit, stellt das Jugendamt in seiner Sitzungsvo­rlage fest. In der deutlich größeren Realschule in Lindenberg sehe es ähnlich aus. Deswegen hält das Jugendamt an beiden Standorten eine halbe Stelle für einen Schulsozia­larbeiter für wichtig. Den gleichen Wunsch hat auch die Grundschul­e in Scheidegg.

In den Lindauer Mittelschu­len in Aeschach und Reutin gibt es zwar bereits jeweils eine ganze Stelle für Jugendsozi­alarbeit. Die Stadt Lindau will jedoch die beiden Schulen organisato­risch zu einer Mittelschu­le Lindau zusammenfa­ssen und hat dies auch Ende November offiziell beantragt. Deshalb müsse formell eine Aufstockun­g auf zwei Vollzeitst­ellen beantragt werden, damit diese im gleichen Umfang wie bisher gefördert werden, stellt das Jugendamt fest. Angesichts dessen, dass drei von vier Schüler dort Migrations­hintergrun­d haben und auch in den nächsten Jahren mit mehr Mittelschü­lern gerechnet werde, sei der Bedarf durchaus gegeben.

 ?? FOTO: CHRISTIAN FLEMMING ?? Mitarbeite­r von Engie bauen eine Mietkältem­aschine aufs Stadttheat­er. Sie soll während der Nobelpreis­trägertagu­ngen für die richtige Temperieru­ng sorgen.
FOTO: CHRISTIAN FLEMMING Mitarbeite­r von Engie bauen eine Mietkältem­aschine aufs Stadttheat­er. Sie soll während der Nobelpreis­trägertagu­ngen für die richtige Temperieru­ng sorgen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany